Mit zunehmender Mobilität der Daten und dem Ausbau von Multi-Cloud-Umgebungen kommen einige Herausforderungen auf IT-Teams zu. Es ist schwer, einheitliche Richtlinien umzusetzen und den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Dazu kommen Einschränkungen aufgrund zu niedrig angesetzter Budgets und dem Fachkräftemangel in der Branche.

Lothar Geuenich, Regional Director Central Europe bei Check Point erklärt, welche Fehler am häufigsten begangen werden und wie man damit umgehen sollte.

Fehlende Sichtbarkeit
Im Vergleich zu On-Premise-Umgebungen mangelt es bei der Verlagerung in die Cloud erheblich an Transparenz im Bereich Sicherheit und der Einhaltung von Vorschriften. Öffentliche Cloud-Umgebungen erfordern die Fähigkeit, die in einem anderen physischen Raum befindlichen Ressourcen zu sehen und zu kontrollieren.

Im Modell der geteilten Sicherheitsverantwortung ist der Kunde der öffentlichen Cloud für die Sicherung seiner Daten und Daten-Ströme verantwortlich. Die Komplexität wird, durch die sich ständig ändernden Cloud-Ressourcen, noch erhöht.

Native Cloud-Technologien, beispielsweise serverlose Anwendungen, bringen neue Herausforderungen mit sich, wenn sie an Umfang zunehmen. Insbesondere serverlose Anwendungen bestehen oft aus Hunderten von Funktionen, was die Verwaltung all dieser Daten und der Dienste sehr unhandlich macht.

Wichtig ist auch die Sichtbarkeit des entsprechenden Kontexts. Die alleinige Speicherung der Daten reicht nicht aus, da der Kontext für eine bessere Risikoerkennung entscheidend ist. Durch die Einbeziehung des Kontexts in die Anwendungssicherheit werden sowohl falsch negative als auch falsch positive Ergebnisse reduziert.

Eine Aktivität kann in der einen Situation eine verdächtige Unregelmäßigkeit sein und in einer anderen völlig harmlos. Die Betrachtung von Anfragen im Kontext hilft dabei, bösartige Aktivitäten effektiver zu erkennen.

Ein System zum Management der Cloud-Sicherheit muss die Absicht der Benutzer verstehen, um böswillige Nutzung genauer zu erkennen. Sicherheitslösungen sollten maschinelles Lernen nutzen, um ein umfassendes Profil der normalen Nutzung zu erstellen.

Solche Profile ermöglichen es einer Lösung, Abweichungen automatisch zu erkennen und vor verdächtigen Aktivitäten zu warnen. Der herkömmliche Ansatz, bei dem beispielsweise WAFs (Web Application Firewall) ständig manuell angepasst werden, funktioniert nicht.

Einheitliche Richtlinien
Die heutigen Cloud-nativen Umgebungen bestehen aus einer Vielzahl von Tools zahlreicher Anbieter, was es schwierig macht, Sicherheitsrichtlinien zu zentralisieren und einheitlich anzuwenden.

Umfragen der Enterprise Strategy Group (ESG) haben gezeigt, dass die Verwendung von umgebungsspezifischen Cybersecurity-Kontrollen nicht nur die Kosten und Komplexität erhöhe, sondern auch dazu beitrage, dass zentralisierte Richtlinien nicht umgesetzt werden könnten. Es bestehe eine klare Präferenz für integrierte Plattformen, die einen zentralen Ansatz zur Sicherung heterogener Cloud-nativer Anwendungen ermöglichten.

In einer Multi-Cloud-/Hybrid-Infrastruktur ist es sehr schwierig, unterschiedliche Tools zu nutzen, um die verwertbare End-to-End-Transparenz zu erhalten, die für ein effektives Cloud Security Posture Management unerlässlich ist.

Suchen Sie nach einer Lösung, die Ihre gesamte Cloud-Infrastruktur rationalisieren kann, indem sie alle CSPs (Cloud Solution Provider) einbezieht und Regelsätze, Richtlinien, Warnungen und Abhilfemaßnahmen vereinheitlicht und automatisiert.

Fehlkonfigurationen
Eine Fehlkonfiguration liegt vor, wenn ein Cloud-bezogenes System, Tool oder Asset nicht ordnungsgemäß konfiguriert ist, was das System gefährdet und es einem potenziellen Angriff oder Datenleck aussetzt. Laut dem Cloud Security Report 2020 war die größte Cloud-Bedrohung die Fehlkonfiguration, die 68 Prozent der Unternehmen als ihre größte Sorge bezeichneten (im Vergleich zu 62 Prozent im Vorjahr).

Auf diese Bedrohung folgte der unbefugte Zugriff (58 Prozent). Zur weiteren Untermauerung dieser Statistik befragte die ESG die Teilnehmer nach den zehn häufigsten Cloud-Fehlkonfigurationen in den letzten zwölf Monaten. Ganz oben auf der Liste gaben satte 30 Prozent der Befragten an, dass das Passwort für den Zugriff auf die Verwaltungskonsole voreingestellt ist oder fehlt.

Während der gesunde Menschenverstand allein garantieren sollte, dass kein Unternehmen voreingestellte, offensichtliche oder gar keine Passwörter verwendet, ist die Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Konfiguration in der gesamten Cloud-Infrastruktur ein wenig komplexer. Cloud Posture Management bietet automatische Abhilfemaßnahmen, die sicherstellen, dass alle Systeme jederzeit richtig konfiguriert sind.

Langsame Sicherheitsprozesse
Einer der großen Vorteile von Cloud Computing ist Flexibilität, Agilität und Geschwindigkeit. Unternehmen benötigen eine kontinuierliche Compliance und Sicherheit, die mit der hochelastischen Natur der öffentlichen Cloud-Infrastruktur Schritt halten kann.

Bei ihrem Versuch, die sichersten Richtlinien zu implementieren, machen viele Unternehmen den Fehler, Sicherheit über Effizienz und Geschwindigkeit zu stellen. Das wird niemals funktionieren, wenn Entwickler bei der Veröffentlichung neuer Software und Updates behindert werden und sich diese verzögern. Durch frühere Software- und Systemtests können Unternehmen die Sicherheit in der Software-Lieferkette implementieren und automatisieren.

Cloud Native Security Posture Management und Threat Intelligence-Lösungen
Um den Überblick zu behalten, sind Cloud Security Posture Management (CSPM)-Tools, die das Sicherheitsmanagement über verschiedene Infrastrukturen hinweg automatisieren können, einschließlich IaaS, SaaS und PaaS, eine erhebliche Erleichterung.

CSPM-Tools versetzen Unternehmen in die Lage, Risiken durch Sicherheitsbewertungen und automatisierte Compliance-Überwachung zu erkennen und zu beheben. CSPM kann die Verwaltung von Multi-Cloud-Ressourcen und -Services automatisieren, einschließlich der Visualisierung und Bewertung der Sicherheitslage, der Erkennung von Fehlkonfigurationen und der Durchsetzung von Best Practices und Compliance-Frameworks für die Sicherheit.

Während Unternehmen von der Nutzung der Cloud profitieren, sind Sicherheitslücken, Fehler und Fehlkonfigurationen weit verbreitet. Uneinheitliche Lösungen führen zu Sicherheitslücken. Ihre Fähigkeit, die Cloud zu sichern, wird durch mangelnde Transparenz und fehlenden End-to-End-Kontext in Bezug auf das Risiko weiter eingeschränkt.

Darüber hinaus wird die Aufgabe durch die zunehmende Ausbreitung der Cloud und die Geschwindigkeit der agilen Softwarebereitstellung immer schwieriger. Und niemand möchte Wachstum oder Geschwindigkeit für die Sicherheit opfern.

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