Eine Erhebung vom Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) zeigt, dass über die Hälfte der 15- bis 24-Jährigen in Europa sagen, dass sie in den vergangenen 12 Monaten keine Inhalte aus illegalen Quellen verwendet haben. Der Studie zufolge sind sich junge Europäer zunehmend bewusst, welche Sicherheitsrisiken im Internet bestehen.

Die letzte derartige Studie, die das EUIPO im Jahr 2016 durchführte, ergab, dass nur 40 % der jungen Menschen die Nutzung illegaler Quellen digitaler Inhalte vermieden. Die Umfrage zeigt auch einen Rückgang des Prozentsatzes der jungen Menschen, die absichtlich illegale Quellen digitaler Inhalte wie Musik, Filme, Serien und Spiele nutzen (von 25 % im Jahr 2016 auf 21 % im Jahr 2019).

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieser Rückgang mit der zunehmenden Bandbreite und Erschwinglichkeit der Abonnementdienste für digitale Inhalte verbunden sein könnte. 22 % der Befragten geben an, dass sie bereit sind, für solche Dienstleistungen zu zahlen, wenn die Gebühren erschwinglich sind; das sind 9 Prozentpunkte mehr als 2016.

Dem Bericht zufolge sind sich junge Europäer zunehmend bewusst, welche potenziellen Sicherheitsrisiken im Internet bestehen und wie wichtig es ist, sich beim Zugriff auf digitale Inhalte wie Musik, Filme oder Serien an das Recht zu halten. Überlegungen zu dem Risiko, dass Kreditkartendaten gestohlen oder persönliche Geräte mit Viren infiziert werden, sind für junge Menschen Gründe, nicht auf digitale Inhalte aus illegalen Quellen zuzugreifen.

Leichte Zunahme beim Kauf von Fälschungen im Internet
Diese Verhaltensänderung spiegelt sich jedoch nicht in der Bereitschaft junger Menschen wider, gefälschte Waren wie Kleidung, Accessoires oder Schuhe im Internet zu kaufen. Das Hauptargument für den Kauf ist nach wie vor der Preis. 13 % der befragten jungen Menschen gaben an, in den letzten 12 Monaten bewusst Fälschungen gekauft zu haben; in der Umfrage von 2016 waren es 12 %. Mehr als die Hälfte der Befragten ist jedoch der Meinung, dass der Kauf von Fälschungen „einfach nicht cool“ ist, und 66 % räumen ein, dass die Künstler, Urheber und dahinter stehenden Teams dadurch geschädigt werden könnten.

Daten nach Ländern:

  • Frankreich
    24 % der in Frankreich befragten 15- bis 24-Jährigen gaben an, in den letzten 12 Monaten bewusst auf digitale Inhalte aus illegalen Quellen zugegriffen zu haben; 2016 waren es 34 % (Rückgang um 10 Prozentpunkte). 10 % der in Frankreich befragten 15- bis 24-Jährigen gaben an, bewusst gefälschte Waren in Frankreich gekauft zu haben; 2016 waren es 11 % (Rückgang um einen Prozentpunkt).
  • Italien
    21 % der in Italien befragten 15- bis 24-Jährigen gaben an, bewusst auf digitale Inhalte aus illegalen Quellen zugegriffen zu haben; 2016 waren es 22 % (Rückgang um einen Prozentpunkt). 12 % der in Italien befragten 15- bis 24-Jährigen gaben an, bewusst gefälschte Waren gekauft zu haben; 2016 waren es 9 % (Zunahme um 3 Prozentpunkte).
  • Spanien
    29 % der in Spanien befragten 15- bis 24-Jährigen gaben an, bewusst auf digitale Inhalte aus illegalen Quellen zugegriffen zu haben; 2016 waren es noch 33 % (Rückgang um 4  Prozentpunkte). 16 % der in Spanien befragten jungen Menschen gaben an, bewusst gefälschte Waren gekauft zu haben; 2016 waren es 20 % (Rückgang um 4 Prozentpunkte).
  • Deutschland
    13 % der in Deutschland befragten 15- bis 24-Jährigen gaben an, bewusst auf digitale Inhalte aus illegalen Quellen zugegriffen zu haben; 2016 waren es 19 % (Rückgang um 6 Prozentpunkte). 11 % der in Deutschland befragten 15- bis 24-Jährigen gaben an, bewusst gefälschte Waren gekauft zu haben; 2016 waren es 8 % (Zunahme um 3 Prozentpunkte).
  • Belgien
    31 % der in Belgien befragten 15- bis 24-Jährigen gaben an, bewusst auf digitale Inhalte aus illegalen Quellen zugegriffen zu haben; 2016 waren es 33 % (Rückgang um 2 Prozentpunkte). 14 % der in Belgien befragten 15- bis 24-Jährigen gaben an, bewusst gefälschte Waren gekauft zu haben; 2016 waren es 11 % (Zunahme um 3 Prozentpunkte).

Der Exekutivdirektor des EUIPO, Christian Archambeau, kommentiert: "Wenn wir Strategien und Programme zum Schutz des geistigen Eigentums in der Zukunft entwickeln, müssen wir verstehen, was junge Menschen heute antreibt. Unsere Studienreihe verfolgt, wie sich Verhaltensweisen und Einstellungen im Laufe der Zeit verändern. Dadurch erhalten politische Entscheidungsträger und alle, die mit geistigem Eigentum arbeiten, wertvolle Einblicke in die Reaktion jüngerer Generationen auf Rechte des geistigen Eigentums, sowohl online als auch offline."

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