Obwohl das Schlagwort „Industrie 4.0“ seit Jahren in aller Munde ist, steht die tatsächliche Umsetzung in den europäischen Unternehmen noch ganz am Anfang. Weniger als ein Viertel (23 %) der Unternehmen haben mit der digitalen Transformation ihrer Produktion begonnen, mehr als die Hälfte der Unternehmen hat noch keine entsprechende Strategie oder einen Fahrplan entwickelt.

Dies ist das Ergebnis einer Umfrage unter 1.452 Unternehmensentscheidern in zehn europäischen Ländern, die das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Handelsblatt Research Institute und TeamViewer durchgeführt hat.

Die meisten Entscheider in der Industrie verstehen unter dem Begriff „Industrie 4.0“ einen mehrdimensionalen Ansatz zur Digitalisierung ihrer Unternehmen. Für drei Viertel der Befragten beinhaltet der Begriff zudem einerseits den Einsatz von Technologie und Daten zur Digitalisierung des Produktionsprozesses mit Schwerpunkt auf Maschinen.

Andererseits umfasst „Industrie 4.0“ auch den Einsatz von Augmented Reality (AR) und künstlicher Intelligenz (KI) zur Unterstützung der manuellen Prozesse der Mitarbeiter. Mehr als 70 Prozent der Befragten gaben an, dass diese Transformation aus ihrer Sicht zu besseren Arbeitsbedingungen, mehr Sicherheit am Arbeitsplatz und einer veränderten Unternehmenskultur führen werde.

Die wichtigsten Technologien und Megatrends der Zukunft, die die Digitalisierung der Produktion in den Unternehmen der Befragten vorantreiben werden, sind laut der Umfrage: Cybersicherheit (27 %), digitale Plattformen (25 %), das Internet of Things (25 %) und Cloud-Dienste (24 %). Im Gegensatz hierzu spielen Chatbots (12 %) und Blockchain (12 %) eine eher untergeordnete Rolle.

Die meisten der befragten Entscheidungsträger erwarten durch den Einsatz innovativer Technologien in der Produktion eine Steigerung der Effizienz (82 %). Zusätzlich werden noch folgende Nutzen erwartet: Verbesserung der Qualität und des Dienstleistungsniveaus (81 %), Senkung der Kosten (81 %) und die Verbesserung der Sicherheit, z. B. der Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter, der Gebäudesicherheit und der Informationssicherheit (80 %).

Hingegen ist der vemutete Zeit- und Kostenaufwand (32 %) derzeit die größte Hürde bei der Digitalisierung der Produktion in den Unternehmen. Darüber hinaus spielen Bedenken hinsichtlich der IT-Sicherheit (28 %) und der Datensicherheit (25 %) eine wichtige Rolle, ebenso wie die Inkompatibilität zwischen bestehenden Maschinen und neuen Technologien (26 %).

Bedenken wie Personalmangel (16%), mangelnde Akzeptanz bei den Mitarbeitern (16%) oder fehlende Priorität bei der Geschäftsführung (15%) werden von weniger Unternehmen als Hindernis für die digitale Transformation der Produktion gesehen.

Großes Potenzial für IoT, AR und KI
Ein besonderer Fokus der Umfrage lag auf dem Potenzial von IoT, Augmented-Reality-Lösungen (AR) und Künstlicher Intelligenz (KI) für die Digitalisierung in der Produktion. Das größte Potenzial hat nach den Unternehmensentscheider IoT (78%), gefolgt von KI (72%) und AR (70%).

Bei den IoT-basierten Lösungen stehen für die Befragten folgende Bereiche im Vordergrund: Automatisierung von Auftragsabwicklungen (37 %), Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (33 %), Predective Analysis (32 %) und Fernsteuerung von Maschinen (31 %). Für KI sehen die Entscheider das größte Potenzial in der Qualitätssicherung (38 %), bei Montage, Wartung und Reparatur (36 %) und in der Optimierung des Produktionsprozesses (36 %).

Zudem erkennen die Entscheider mögliche KI-Anwendungen in der Überwachung der Produktionsqualität und des Ertragsmanagements (35 %), bei Fehlervorhersage und vorausschauender Wartung (31 %), bei der Überwachung von Sicherheits- und Compliance-Maßnahmen (31 %) sowie bei Bedarfsprognose und Produktionsplanung (31 %).

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