Seit der Einführung des Welt-Backup-Tags im Jahr 2011 haben sich Technologie und die damit verbundenen Daten weiterentwickelt. Dies zu beachten, gilt insbesondere für Unternehmen, die sich mehr denn je auf den Schutz und die Sicherung ihrer Daten in immer komplexeren IT-Umgebungen konzentrieren müssen. Woran sollten Unternehmen daher im Rahmen des World Backup Day denken?

Ein Beitrag von Edwin Weijdema, Field CTO EMEA & Lead Cybersecurity Technologist bei Veeam.

Kompatibilität mit der Cloud
Eine moderne Datensicherungsstrategie und die dafür eingesetzte Backup-Lösung müssen in der Lage sein, Workloads in jeder IT-Umgebung zu schützen. Mit dem Aufkommen der Cloud-Migration und den damit verbundenen Diensten ist das physische Datacenter nicht mehr das Herzstück der IT-Infrastruktur.

Der Veeam Data Protection Trends Report 2023 zeigt, dass die durchschnittliche Verteilung der Server mit 28 Prozent auf physische Server im Datacenter entfallen, 25 Prozent auf im Datacenter laufende virtuelle Maschinen (VMs) und 47 Prozent auf VMs, die bei einem Hyperscaler oder Managed Service Provider (MSP) laufen. Moderne IT-Infrastrukturen sind somit weit verstreut, hochgradig virtualisiert und meist in der Cloud gehostet.

Es mag offensichtlich erscheinen, dass die meisten Unternehmen in den letzten Jahren die Hybrid Cloud eingeführt haben. Dennoch verlassen sich viele immer noch auf alte Backup-Lösungen, die für den Schutz physischer Server vor Ort entwickelt wurden und in der hybriden IT-Welt nicht mehr zeitgemäß sind. Diese alten Backup-Mechanismen liefern selten gute Ergebnisse, wenn es um den Schutz moderner virtueller oder in der Cloud laufender Workloads geht.

Warum setzen also nicht mehr Unternehmen auf Lösungen, die Cloud-Workloads abdecken, wie Licensing as a Service (LaaS) oder Software as a Service (SaaS)? Dies liegt zum Teil daran, dass es für viele nicht die höchste Priorität hat – in der Regel muss erst eine Schmerzgrenze überschritten werden, bevor die Unternehmen mit der Umstellung beginnen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass viele dieser Legacy-Lösungen an einen bestimmten Anbieter gebunden sind, was es den Unternehmen erschwert, ihre Daten auf eine andere Lösung zu migrieren. Bei der Auswahl von Datensicherungslösungen sind daher Anbieter ohne feste Bindung zu bevorzugen – man weiß nie, wann man etwas ändern oder umstellen muss.

Zuverlässige Wiederherstellung
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Datensicherung in Unternehmen ist die langfristige Zuverlässigkeit. Der Schutz der Geschäftskontinuität und der Aufbau von Ausfallsicherheit sind die Hauptgründe für Investitionen in die Datensicherung. Diese als Compliance-Übung zu betrachten, ist der falsche Ansatz, schließlich muss sichergestellt werden, dass die Datensicherung tatsächlich funktioniert.

Es gibt zwei Hauptfaktoren: die Vollständigkeit des Backups und die Wiederherstellbarkeit von Daten oder Workloads im Katastrophenfall. Das Backup ist das Fundament und als solches muss es absolut fehlerfrei sein. Wenn eine Firma eine Legacy-Backup-Lösung verwendet, die nicht für eine Hybrid-Cloud-Strategie konzipiert wurde, leidet natürlich die Zuverlässigkeit.

Weitere Faktoren, welche die Zuverlässigkeit eines Backups bestimmen, insbesondere im Hinblick auf Ransomware, sind die Anzahl der aufbewahrten Kopien, die Aufbewahrung von Kopien außerhalb des Unternehmens, Air-Gapped (offline) Kopien und die Verwendung unveränderlicher Backups (die grundsätzlich nicht durch Ransomware oder andere Malware verändert werden können).

Die Wiederherstellung ist ein ebenso kritischer Punkt, über den oft nicht ausführlich gesprochen wird. Daher machen viele Unternehmen in diesem Bereich Fehler. Man könnte meinen, dass Backup und Recovery in direktem Zusammenhang stehen, aber oft gibt es eine Trennung, die dazu führt, dass die Datenwiederherstellung weniger zuverlässig ist, als sie sein sollte. Dies liegt an der Art und Weise, wie die IT-Infrastruktur gestaltet ist.

Eine für die Datensicherung konzipierte Architektur kann vielleicht 100 Prozent der Daten und Arbeitslasten innerhalb von 24 Stunden duplizieren, aber wenn es um die Wiederherstellung dieser Daten und die Wiederherstellung in die Live-Umgebung geht, schafft sie möglicherweise nur 5 Prozent in der gleichen Zeit.

Es ist wie bei einer Autobahn, die in eine Richtung vierspurig verläuft, in die andere Richtung jedoch nur einspurig. Unternehmen müssen ihre IT-Infrastruktur auf die Wiederherstellung ausrichten, um Downtime bei Ausfällen oder Ransomware-Angriffen zu reduzieren und sicherzustellen, dass sie ihre Backups optimal nutzen.

Fazit
Obwohl viele Unternehmen große Fortschritte bei der Datensicherung gemacht haben, müssen viele noch einen weiten Weg gehen. Die Datensicherung muss deshalb von einem Randthema zu einem zentralen Bestandteil der IT-Infrastruktur werden. Ohne eine moderne, Cloud-native und wiederherstellungsorientierte Backup-Strategie ist die Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyber-Angriffen oder unbeabsichtigten Systemausfällen schlichtweg nicht gegeben.

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