Um herauszufinden, wie sich der Standort Deutschland nach COVID-19 perspektivisch in Digitalisierung und IT-Sicherheit entwickelt und ob Risiken und Chancen neu bewertet werden, hatte die INFODAS GmbH im Rahmen einer professionellen Marktforschung 300 Fach- und Führungskräfte in Konzernen, Behörden und Mittelstand befragt.

Eine der zentralen Erkenntnisse: Den weitreichenden Auswirkungen der Corona-Krise zum Trotz wollen Wirtschaft und Öffentliche Hand in Deutschland Digitalisierung und Cybersecurity weiter ausbauen.

„Gemessen an der Investitionsbereitschaft scheint Covid-19 die digitale Entwicklung des Standorts Deutschland nicht nur kurzfristig, sondern auch längerfristig weiter zu beflügeln, ein gutes Zeichen für die digitale Souveränität Deutschlands“, so Severin Quell, Director IT-Security Consulting bei infodas.

88 Prozent der Befragten erhoffen sich laut infodas-Umfrage von der Digitalisierung eine Senkung der Kosten. Quell begrüßte, dass nicht nur die Digitalisierung stärker im Fokus steht, sondern Entscheider auch mit steigenden Investitionen in die Informationssicherheit kalkulieren.

Allerdings bedeuteten steigende IT-Sicherheitsbudgets leider nicht, dass auch das IT-Sicherheitsniveau in der Organisation automatisch steige. Viele Sicherheitsvorfälle könnten durch menschliche Verhaltensänderungen vermieden werden, so Quell.

Nur die Hälfte der Befragten mit ISMS
Der infodas-Report wirft auch ein Schlaglicht auf den aktuellen Handlungsbedarf der Cyber-Absicherung von Wirtschaft und Öffentlicher Hand. Denn obwohl Cyber-Angriffe in Deutschland laut Bitkom nicht nur häufiger, sondern auch wirtschaftlich schädlicher sind als noch vor zwei Jahren, hat nur die Hälfte der befragten Unternehmen und Organisationen mit einem strukturierten IT Sicherheitsmanagement (ISMS) vorgesorgt.

„Ein ISMS ist aber eine Grundvoraussetzung für die systematische Absicherung der Organisation insgesamt, aber auch zum Geheimschutz oder sonstige sensible Daten“, so Severin Quell. Immerhin gab die Mehrheit der Befragten im infodas-Umfrage an, ihre IT-Sicherheitsstrategie und -maßnahmen weiter optimieren zu wollen.

Professionelle Absicherung des Home Office wird wichtiger
Zurzeit arbeitet jeder fünfte Berufstätige im Homeoffice, die Arbeitskultur verändert sich mit Corona gerade stark. Dies beeinflusst auch die Prioritäten der IT-Security-Entscheider.

Einer Mehrheit ist die professionelle Absicherung vom Homeoffice durch VPN und Verschlüsselung künftig „wichtig“ bis „sehr wichtig“, gefolgt von der Möglichkeit, zu Hause an einem vollwertigen Arbeitsplatz arbeiten zu können oder Cloud-Dienste und Cloud-Speicher in Anspruch nehmen zu können.

Bei den Befragten, die ihre eigene IT- und Cybersecurity-Strategie optimieren sollen, hatten die meisten bereits eine feste Vorstellung. Die Priorität, interne Fachkräfte und eine eigene Infrastruktur aufzubauen, scheint der infodas-Umfrage zufolge zu wachsen.

„Ein Novum im Vergleich zum IT-Outsourcing der vergangenen 20 Jahre“, kommentierte Marc Akkermann, Director National Sales bei der infodas. Ganz ohne externe Unterstützung und Perspektive werden Organisationen nach Einschätzung von Akkermann aber künftig nicht auskommen.

„Entscheider sind einer ständig ändernden Gefahrenlage und unübersichtlichen Anzahl an Schutzlösungen ausgesetzt. Die gilt es auf Augenhöhe und immer wieder neu nach dem aktuellen Stand der Technik, IT-Sicherheitsforschung und Angriffsvektoren zu begleiten.“

Die Corona-Krise hat der infodas-Umfrage zufolge auch aufgedeckt, ob man sich in schwierigen Zeiten auf seine Partner verlassen kann. Damit war es offenbar in Deutschland nicht so weit her.

Zwei Drittel der Befragten gaben in der Umfrage an, dass sie die Service Level-Vereinbarungen mit den externen Partnern für IT oder Informationssicherheit überarbeiten lassen wollen.

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