Immer wieder legen Cyberattacken Systeme lahm – nach Ölpipelines und einem Fleischkonzern traf es dieses Wochenende nun Kaseya, einen großen IT-Dienstleister, und wieder einmal sieht es so aus, als kämen die Hacker aus Russland. Nach aktuellen Informationen ist die Gruppe REvil für den Angriff auf Kaseya verantwortlich.

REvil wird auch für die Ransomware-Attacke auf den Lebensmittelhersteller JBS verantwortlich gemacht. Die Erpresser fordern nun 70 Millionen Dollar Lösegeld, um die Verschlüsselung der Daten rückgängig zu machen.

Während Kaseya vor allem in den USA aktiv ist, scheint der Angriff auch Auswirkungen auf deutsche Firmen zu haben. Ein deutscher IT-Dienstleister hat sich am Sonntag beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemeldet und berichtet ebenfalls von einem Angriff auf seine Systeme, der tausende Rechner in mehreren deutschen Unternehmen betrifft.

Es ist weiterhin nicht auszuschließen, dass in den nächsten Tagen mit Beginn der Arbeitswoche auch bei anderen Unternehmen Probleme auftreten könnten.

Cyberattacken als politisches Machtmittel
Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Cyberattacken zu Instrumenten der Außenpolitik der Russischen Föderation geworden sind. In der Vergangenheit konnten wir immer wieder ähnliche Vorfälle beobachten. Als Paradebeispiel gilt unter anderem das Abschalten des Stromnetzes in der Ukraine am 23. Dezember 2015 als Folge einer Abstimmung des Landes über die Änderung seines Status hin zu einer verbündeten Nation genau ein Jahr zuvor, um der NATO beitreten zu können.

Jeder, von dem angenommen wird, dass er Russland missachtet, beleidigt oder bedroht, wird nun zur potenziellen Zielscheibe. Es liegt die Vermutung nahe, dass der Angriff auf Kaseya einem ähnlichen Muster folgt. Die geplanten Sanktionen von Seiten der Europäischen Union und USA gegen Russland und seinen engen militärischen Partner Weißrussland, liefern nun den nötigen Vorwand, um offensive Cyberoperationen gegen westliche Interessen zu starten.

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