In einer international koordinierten Operation haben Ermittler mehrere Affiliate-Partner der Ransomware-as-a-Service REvil festgenommen, Sanktionen verhängt und Lösegeld in Höhe von 6,1 Millionen Dollar beschlagnahmt. Auch deutsche Ermittler waren an der „GoldDust“ genannten Operation beteiligt.

Kimberly Goody, Director of Financial Crime Analysis bei Mandiant, äußert sich hier zu den jüngsten Erfolgen der Ermittler und deren Bedeutung für die Cybersicherheit.

„Diese jüngsten Ereignisse zeigen, wie wichtig es ist, bei der Bekämpfung von Ransomware-Bedrohungen einen differenzierten Ansatz zu verfolgen und mit internationalen Partnern zusammenzuarbeiten. Denn Cyberkriminalität kennt keine Landesgrenzen. REvil hat sich seit dem ersten Auftreten im Mai 2019 als sehr aktive Ransomware-Bedrohung erwiesen. Mehr als 300 Unternehmen waren auf der Ransomware-Shaming-Website der Gruppe aufgetaucht.

Die Opfer verteilen sich über 40 Länder. REvil agierte mit einem Ransomware-as-a-Service-Modell und mehrere der jüngsten Verhaftungen und Sanktionen zielten auf Affiliate-Partner ab. Dies ist insofern bemerkenswert, dass Hacker in anderen Fällen, in denen eine Ransomware abgeschaltet wurde oder Störungen auftraten, zu anderen Ransomware-Affiliate-Programmen wechselten.

Maßnahmen, die auf diese Partner abzielen, könnten sich stärker auf die Gesamtzahl der Angriffe auswirken. Denn im Vergleich zur Ransomware selbst sind die Fähigkeiten, die erforderlich sind, um Ransomware in den Umgebungen der Opfer zu verbreiten und erfolgreich einzusetzen, im Darknet sehr gefragt.

Die jüngsten Maßnahmen gegen REvil-nahe Akteure sind zwar bedeutsam, jedoch ändert dies nichts daran, dass einige Länder aus strategischen Gründen Ransomware-Tätigkeiten tolerieren und ungehindert gewähren lassen, solange sich diese nicht gegen eigene nationale Interessen richten. Dies bedeutet, dass die jüngsten Ermittlungserfolge nicht alle Ransomware-Hacker abschrecken werden.

Insbesondere angesichts der Tatsache, wie lukrativ diese Form der Kriminalität geworden ist. Die Erhöhung der Kosten durch Verhaftungen und Sanktionen ist deshalb wichtig, um die Kosten-Nutzen-Analyse der Ransomware-Hacker negativ zu beeinflussen.“

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