Forescout hat die zentralen Erkenntnisse aus seinem „2024 Threat Roundup“ vorgestellt, einer Analyse der aktuellen Entwicklungen in der globalen Bedrohungslandschaft. Der von Forescout Vedere Labs verfasste Forschungsbericht beleuchtet die wichtigsten Trends im Jahr 2024 und wirft ein Schlaglicht auf die Bedrohungsakteure, Schwachstellen, Exploits, Hauptziele und die Standorte der Angreifer.
Für den 2024 Threat Roundup wurden 900 Millionen Angriffe analysiert. Zu den wichtigsten Erkenntnissen aus diesen Untersuchungen gehören: Mehr als die Hälfte aller Angriffe im Jahr 2024 gingen von IPs aus, die von ISPs verwaltet werden; Webanwendungen waren der am häufigsten angegriffene Diensttyp; die Zahl aktiv ausgenutzter Schwachstellen, die nicht im KEV-Katalog der CISA verzeichnet sind, stieg in besorgniserregendem Maß an; Sicherheitsvorfälle in kritischen Infrastrukturen nahmen ebenfalls zu.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Forschungsbericht von Forescout Vedere Labs sind:
- Webanwendungen sind der am häufigsten angegriffene Diensttyp
- Webanwendungen waren erneut der am häufigsten angegriffene Diensttyp, gefolgt von Fernzugriffsprotokollen.
- Die Zahl der Angriffe auf Webanwendungen stieg von 26 % in den Jahren 2022 und 2023 auf 41 % im Jahr 2024. Dabei handelte es sich zumeist um Scan- oder Exploit-Versuche. In diesem Anstieg spiegelt sich eine Verlagerung von Angriffen, die vorwiegend auf Anmeldedaten basieren, hin zu Exploits gegen Perimeter-Geräte und -Anwendungen
- Am häufigsten wurden Konten angegriffen, die mit Datenbanken verbunden sind. 6 % der Angriffe standen im Zusammenhang mit Zugangsdaten für IoT-Geräte (z. B. Router, Kameras, DVR, Industrieausrüstung und Netzwerkgeräte).
- Webanwendungen waren erneut der am häufigsten angegriffene Diensttyp, gefolgt von Fernzugriffsprotokollen.
- Exploits gegen die Netzwerk-Infrastruktur nehmen zu
- Der Anteil der Exploits gegen Webanwendungen stieg von 36 % im Jahr 2023 auf 56 % im Jahr 2024.
- Exploits gegen Geräte der Netzwerkinfrastruktur (Router, Firewalls, VPNs usw.) waren die zweitgrößte Kategorie, mit einem Anstieg von 3 % (2022) auf 11 % (2023) und 14 % im Jahr 2024.
- Der Anteil ausgenutzter Schwachstellen, die nicht im KEV-Katalog der CISA aufgeführt sind, stieg von 65 % auf 73 %.
- Die Zusammenführung der Daten aus der AEE (Adversary Engagement Environment) von Forescout mit Beobachtungen der Shadowserver Foundation brachte mindestens 25 Schwachstellen in OT- und industriellen IoT-Geräten zutage, die von Botnets oder automatisierten Angriffen ausgenutzt werden und nicht im KEV-Katalog der CISA verzeichnet sind.
- Der Anteil der Exploits gegen Webanwendungen stieg von 36 % im Jahr 2023 auf 56 % im Jahr 2024.
- Vermehrte OT-Angriffe, und die Gebäudeautomatisierung rückt zunehmend in den Fokus
- Angreifer scannen laufend beliebte OT-Protokolle. Im Jahr 2024 richteten sich 79 % dieser Angriffe gegen Protokolle für die industrielle Automatisierung und 12 % gegen Protokolle im Energiesektor. Die restlichen Angriffe zielten auf die Gebäudeautomatisierung ab, deren Anteil von 2 % im Jahr 2023 auf 9 % im Jahr 2024 hochschnellte.
- In den meisten Fällen handelte es sich um opportunistische Angriffe. Das Interesse der Angreifer konzentrierte sich dabei insbesondere auf Modbus (Anstieg von 33 % in 2023 auf 40 % in 2024) und verteilte sich ansonsten auf eine Vielzahl weiterer Protokolle.
- Angreifer scannen laufend beliebte OT-Protokolle. Im Jahr 2024 richteten sich 79 % dieser Angriffe gegen Protokolle für die industrielle Automatisierung und 12 % gegen Protokolle im Energiesektor. Die restlichen Angriffe zielten auf die Gebäudeautomatisierung ab, deren Anteil von 2 % im Jahr 2023 auf 9 % im Jahr 2024 hochschnellte.
- Bei Angriffen auf kritische Infrastrukturen sind die USA das häufigste Ziel, und die Vorfälle nehmen in allen Sektoren zu
- Laut Daten des European Repository of Cyber Incidents haben die gemeldeten Sicherheitsvorfälle in kritischen Infrastrukturen seit 2022 weltweit um 668 Prozent zugenommen.
- Die Zahl der Vorfälle in Bereichen der kritischen Infrastruktur lag um 10 % höher als im Jahr 2023, und mehr als die Hälfte aller Vorfälle (57 %) betrafen kritische Infrastrukturen.
- Das Gesundheitswesen war in den Jahren 2023 (24 %) und 2024 (17 %) der am häufigsten betroffene Sektor, gefolgt von den Finanzdienstleistungen (17 %) und Behörden (10 %).
- Die USA waren das häufigste Angriffsziel, gefolgt von Europa (Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und UK) und Asien (Japan, Indien, Korea, Taiwan, Singapur).
- Laut Daten des European Repository of Cyber Incidents haben die gemeldeten Sicherheitsvorfälle in kritischen Infrastrukturen seit 2022 weltweit um 668 Prozent zugenommen.
- 43 % der Bedrohungsakteure entfallen auf China, Russland und den Iran
- Die drei Länder, die von den meisten Bedrohungsakteuren ins Visier genommen wurden, waren die USA, Deutschland und Indien.
- Die drei Länder, die von den meisten Bedrohungsakteuren ins Visier genommen wurden, waren die USA, Deutschland und Indien.
„OT-Umgebungen gewinnen bei Cyberkriminellen rasch an Beliebtheit, weil die Sicherheitsvorkehrungen und Überwachungsmechanismen dort nicht so robust sind wie bei herkömmlichen IT-Systemen. In kritischen Infrastrukturen und industriellen Systemen bestehen häufig Schwachstellen. Deshalb sehen Angreifer in diesen Umgebungen hervorragende Chancen, sensible Daten zu stehlen oder Störungen zu verursachen“, erklärt Daniel dos Santos, Head of Research, Forescout.
„Unternehmen müssen ihr Risiko- und Exposure-Management stärken, sensible Netzwerke segmentieren, um unzulässige Seitwärtsbewegungen zu verhindern, und eine IoT/OT-fähige Bedrohungserkennung implementieren, damit umfassende, unternehmensweite Sichtbarkeit gewährleistet ist.“