Am 14. Februar ist Valentinstag. Bekanntermaßen ist dieses Datum nicht nur für Paare ein besonderer Anlass, sondern auch Cyberkriminelle wissen ihn für sich zu nutzen. In der Vergangenheit wurden Dating-Portale hier beispielsweise Opfer von Credential Stuffing-Attacken, bei denen User-Accounts kompromittiert wurden.

Vor genau zwei Jahren machte außerdem die betrügerische Gruppe Scarlet Widow Schlagzeilen, die es mit ihren „Romance Scams“ besonders auf von Einsamkeit bedrohte Personengruppen wie Senioren abgesehen hatte. Die Kriminellen kreierten in bekannter Manier falsche Profile von nicht-existierenden Nutzern und konnten so zahlreiche Opfer dazu bringen, ihnen Geld zu überwiesen.

Auch wurde in den Medien immer wieder von betrügerischen Online-Shops berichtet, die speziell zum Valentinstag aus dem Boden sprießen und vermeintlich Geschenke verkaufen – in Wahrheit aber nichtsahnende Kunden ausnehmen. Die Tatsache, dass sich diese Methode durchaus lohnt, zeigt eine Studie des Digitalverbands bitkom aus dem letzten Jahr. Hier gaben 50 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen an, ihrem Partner oder einer anderen geliebten Person zum Valentinstag Blumen zu schenken.

Auch Süßigkeiten stehen hoch im Kurs: Diese waren für 30 Prozent der Männer und 41 Prozent der Frauen das Präsent der Wahl – 30 Prozent der befragten Männer entschieden sich für Parfüm, bei den Frauen waren es 15 Prozent. Insgesamt ist der Valentinstag also auch in Deutschland ein bedeutender Anlass für den Handel – insbesondere durch den aktuellen Lockdown dürften Online-Shops hier noch stärker als zuvor im Fokus stehen.

Grundsätzlich ist es nicht verwunderlich, dass Kriminelle besondere Ereignisse wie Feiertage, bedeutende Sportereignisse, Naturkatastrophen und auch Jahrhundertkrisen wie die aktuelle Pandemie für sich und ihre Zwecke missbrauchen. Schließlich entsteht immer dort eine große Angriffsfläche für Betrüger, wo viele Menschen Interesse für ein Thema zeigen und somit verwundbar werden. Die gute Nachricht ist, dass Verbraucher diesen Attacken nicht schutzlos ausgeliefert sind.

Werden einige wichtige Sicherheitsvorkehrungen beachtet, sind Nutzer und ihre digitalen Identitäten besser vor Betrügereien rund um den Valentinstag und darüber hinaus geschützt. Geht es zum Beispiel um das Verhalten beim Online-Shopping, sollten Kunden nur verifizierten Anbietern vertrauen und hier genau auf die Seriosität des Shops achten – dies betont auch die Verbraucherzentrale und bietet Tipps und Hilfestellungen an.

Hierzu gehört etwa zu überprüfen, ob der Shop einen auffälligen Domainname hat – viele Betrüger erstellen Plattformen mit den Namen bekannter Händler, fügen aber zum Beispiel die Endung „de.com“ hinzu, wo eigentlich nur ein „.de“ stehen sollte. Auch kundenunfreundliche Zahlungsmethoden sind ein Alarmsignal – kann nur mit Vorkasse bezahlt werden, obwohl zu Anfang noch mehrere Möglichkeiten der Zahlung erschienen, wirft dies Fragen zur Seriosität der Seite auf. Auch schlecht übersetzt wirkende ABGs und ein nicht-vorhandenes Impressum sind sollten Kunden aufhorchen lassen – hier wird dringend vom Kauf abgeraten.

Geht es um das eigene Verhalten auf Datingportalen, so sollten User auch hier nur anerkannte Dienste nutzen und sich immer bewusst sein, dass auch Cyberkriminelle diese verwenden. Deswegen ist es entscheidend, bei der Kommunikation mit anderen Nutzern darauf zu achten, dass diese über ein verifiziertes Konto verfügen.

Auch gilt es unbedingt zu vermeiden, Online private und sensible Daten wie die Anschrift, Finanzinformationen oder andere Daten zur persönlichen Identifizierung weiterzugeben. Hier ist besondere Vorsicht geboten, denn gerade diese Informationen sind für Betrüger Gold wert – fragt ein Nutzer explizit nach diesen Daten, ist dies ein wichtiges Warnsignal und die Kommunikation sollte eingestellt werden.

Insbesondere in Zeiten der aktuellen Pandemie dürfte der Valentinstag für Cyberkriminelle ein besonders lukrativer Anlass sein, das menschliche Bedürfnis nach Kommunikation und Nähe sowie den Wunsch, geliebte Personen zu beschenken, auszunutzen. Sind sich Nutzer aber der Gefahren bewusst und achten auf einige wichtige Punkte und Warnsignale, die Betrüger enttarnen, laufen diese Angriffe ins Leere und die eigene digitale Identität ist ein großes Stück sicherer.

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