Das Fraunhofer IIS zeigt vom 8. bis 11. Januar 2013 auf der CES in den USA, wie sich mit dem Audiocodec »Enhanced Low Delay AAC« (AAC-ELD) hoch qualitative Internettelefonie-Anwendungen für Smartphones, Tablets oder Fernseher einfach entwickeln lassen.

Dank der nativen Integration von AAC-ELD in Android und iOS können App-Entwickler Videotelefonie und andere internetbasierte Kommunikationsdienste einfach und zeitsparend entwickeln. Gleichzeitig entsprechen diese neuen Services und Apps dank AAC-ELD auch dem Full-HD Voice-Qualitätsniveau, das selbst höchsten Ansprüchen an die Sprachqualität gerecht wird. Dank einer Klangqualität, ähnlich der von der CD, hören sich Telefonate künftig genauso an wie Gespräche im selben Raum.

»Wir erwarten heute von unseren Mobiltelefonen und Fernsehgeräten die höchste Audioqualität bei der Multimediawiedergabe. Es gibt keinen Grund, warum wir diese Qualität nicht auch beim Telefonieren erwarten sollten«, sagt Harald Popp, Leiter der Abteilung Multimedia-Echtzeitsysteme am Fraunhofer IIS. »Indem wir den Entwicklern den direkten Zugang zu den besten Codecs für Full-HD Voice-fähige Kommunikationsanwendungen schaffen, können wir künftig die gewohnte hohe Audioqualität auch bei Video- und Sprachtelefonie erwarten.«

Die Full-HD Voice-Technologie des Fraunhofer IIS wird heute schon in professionellen Videokonferenzsystemen und in Videotelefonie-Anwendungen, z. B. FaceTime, eingesetzt. Jetzt können auch App-Entwickler direkt auf den nativ integrierten AAC-ELD-Codec in Android seit Version 4.1. und in iOS seit Version 4.0 zugreifen. Da AAC-ELD auch in OSX verfügbar ist, lassen sich Full-HD Voice-fähige Kommunikationsanwendungen auch plattformübergreifend realisieren.

Hintergrundinformation: Audioqualität in Kommunikationssystemen
Seit der Einführung der Internettelefonie (VoIP) beschränkt sich die verfügbare Audiobandbreite meist auf ein Maximum von 3,4 Kilohertz – ähnlich wie bei der herkömmlichen Telefonie. Kürzlich wurden zwar auch Angebote mit einer Audiobandbreite von 7 Kilohertz eingeführt, dies ist allerdings im Vergleich zu den maximal 20 Kilohertz, die der Mensch wahrnehmen kann, immer noch relativ wenig.

Ein weiterer Grund für die begrenzte Klangqualität von Telefongesprächen ist die Verwendung von Sprachcodecs. Deren Algorithmen simulieren den menschlichen Sprachtrakt und sind für einen einzelnen Sprecher in ruhigen Umgebungen optimiert. Deshalb werden andere Signale, z. B. Umgebungsgeräusche oder Musik, nicht klar und deutlich übertragen.

Erst Full-HD Voice-fähige Codecs, wie der MPEG-4 Kommunikationscodec AAC-ELD, ermöglichen es den Anwendungsentwicklern, sowohl die Begrenzungen der Sprachcodecs zu beseitigen als auch die volle Audiobandbreite zu übertragen. Im Ergebnis klingen Telefongespräche natürlich und hören sich an wie ein Gespräch im selben Raum.

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