Die Deutschen sind weltweit führend, wenn es um den Umweltschutz und Kampf gegen den Klimawandel geht. Eine global repräsentativ angelegte Umfrage des renommierten Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos MORI aber fand etwas anderes heraus.

Im internationalen Vergleich schätzen Bürger anderer Länder ökologisch verantwortungsvolles Handeln - etwa bei dem Kauf von Produkten, der Wahl des Arbeitgebers oder sonstigen individuellen Handlungen - deutlich wichtiger ein als Bürger hierzulande. Von Unternehmen wird weltweit zunehmend der Einsatz grüner Technologien gefordert. TANDBERG, führender Hersteller von Systemen visueller Kommunikation, gab die Studie in Auftrag.

China, Australien, Kanada - die Befragten dieser Länder wiesen die deutlich höchste Zustimmungsrate bei den Antworten zu den folgenden drei Fragen auf: Ziehen Sie ökologisch orientierte Arbeitgeber anderen vor? Kaufen sie lieber "grüne" Produkte als solche, die nicht unter ökologischen Gesichtspunkten hergestellt wurden? Trägt der Einzelne im Kampf gegen die Umweltverschmutzung eine hohe Verantwortung? Deutschland landete hier von insgesamt 15 Ländern mit großem Abstand auf dem letzten Platz. Besonders die Frage nach der Bedeutung "grüner" Produkte fand nicht einmal bei jedem dritten deutschen Befragten Zustimmung (28 Prozent) - gegenüber 67 Prozent in China. Angesichts der Selbsteinschätzung der Deutschen sicherlich ein verwunderliches Ergebnis.

Die Anderen müssen es richten
Für Dr. Niko Paech, Privatdozent an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg am Lehrstuhl für Unternehmensführung und Betriebliche Umweltpolitik, kommt dieses Ergebnis nicht überraschend: "In Deutschland  herrscht ein Umweltbewusstsein nach dem Motto 'Wir sind im internationalen Vergleich ein leuchtendes Beispiel'. Vor dem Hintergrund dieser Vorreiter Folklore sieht der Einzelne dann Menschen anderer Länder in der Pflicht und lehnt sich selbst zurück."  Trotz scheinbar intakter Umwelt bestätigten Zahlen zum CO2-Ausstoß hierzulande diese positive Einschätzung aber nicht. In China hingegen seien die Umweltprobleme greifbar und die Menschen unmittelbar von ihnen betroffen, erklärt Dr. Paech. "Dort herrscht ein Eskalationsszenario: Gesundheit, Arbeitsbedingungen, Landschaftszerstörung, Flächennutzungskonflikte zwischen agraischer Selbstversorgung und industrieller Ausdehnung, Umsiedlungen usw. sind in China evident und für jeden ersichtlich." Daher sei der Drang, aktiv Umweltschutz zu betreiben, in China deutlich ausgeprägter, argumentiert Dr. Paech.

Globaler Trend: 
Unternehmen in der Pflicht Weiter ergab die Studie, dass die Befragten in Deutschland beim Klimaschutz mehrheitlich (33 Prozent) den Einzelnen in der Pflicht sehen. Jeder Fünfte aber gab an, dass auch Unternehmen eine besondere Verantwortung tragen. Jeder Dritte war außerdem der Meinung, dass Unternehmen "grüne" Technologien einsetzen sollten, um die Umwelt zu schützen. Auch global gesehen wird der Einstellung eines Unternehmens zum Umweltschutz große Bedeutung zugemessen: Die große Mehrheit (80 Prozent) der weltweit Befragten macht sogar Kaufentscheidungen davon abhängig, ob der Hersteller einen ökologisch guten Ruf besitzt. Auch für die Suche nach Arbeitskräften zeigt sich, dass "grüne" Unternehmen unter den weltweit Befragten bei der Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber eine wichtige Rolle spielt. Acht von zehn Befragten weltweit würden ein ökologisch handelndes Unternehmen bei dieser Frage anderen vorziehen.

Signifikanter Zusammenhang
Die Ergebnisse zeigen einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem ökologischen Ruf eines Unternehmens und seinem Marken-Image. Neben ethischen Gesichtspunkten wird aktiver Klimaschutz als Instrument für die Kundenbindung, die Mitarbeitersuche und die Markenbildung zunehmend wichtiger. Viele Unternehmen haben das auch bereits erkannt und engagieren sich in unterschiedlichen Bereichen des Umweltschutzes. Einige grüne Technologien hingegen müssen noch mehr in das Bewusstsein der Menschen und somit in deren Alltag vordringen. Der Einsatz von Videokonferenzsystemen beispielsweise kann helfen, emissionsintensive Geschäftsreisen erheblich zu reduzieren. "Mit ihrem Einsatz können Unternehmen einen aktiven Beitrag leisten, die negativen Folgen der Globalisierung auf das Klima zu reduzieren", so Thomas Nicolaus, Geschäftsführer von TANDBERG Zentraleuropa. "Die Studie bestätigt uns damit in unserer Arbeit."

Im Rahmen der repräsentativen Studie befragte Ipsos Mori 16.823 Arbeitnehmer in 15 Ländern (Australien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Italien, Japan, den Niederlanden, Norwegen, Russland, Spanien, Schweden und den USA).

Eine vollständige Darstellung der Ergebnisse ist unter www.tandberg.com/vcb/tandberg-green-survey.jsp  abrufbar.

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