Auch wenn sich die Lage langsam entspannt: Homeschooling und Distanzunterricht bestimmen vielfach weiterhin den Schul- und Familienalltag. Eine neue Studie von ClickMeeting zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Eltern dies als anspruchsvoller empfindet, als den Präsenzunterricht. Gleichzeitig sehen sich viele Eltern in ihrer aktuellen häuslichen Situation in einer Lehrerrolle.

Gemischte Gefühle herrschen zudem beim Blick auf die Auswirkungen des Distanzunterrichts auf die Beziehungen zu Freunden vor: Etwa 40 % der Befragten sehen eine negative Entwicklung, gut die Hälfte stellt in diesem Bereich allerdings keine oder sogar positive Auswirkungen der aktuellen Schulsituation fest. Andererseits denken fast 42 %, dass es sich positiv auf die familiären Beziehungen auswirkt und fast 22 % der Befragten geben an, dass sich das hybride Lernen am besten bewährt.

  • 77 % finden Distanzunterricht anspruchsvoller
    In diesem Punkt sind sich die Befragten weitgehend einig: Distanz- bzw. Fernunterricht stellt für Kinder und Jugendliche eine größere Belastung dar, als der reguläre Schulbesuch. Fast 77 % empfinden dies so, während bis zu jeder Fünfte (18,5 %) anderer Meinung ist. Manche Eltern fühlen sich dabei von der Schule auch allein gelassen: Lediglich 36 % sehen die Unterstützung seitens der Schule beim Homeschooling als „ausreichend“ an.

    50,5 % hingegen hätten sich offenbar mehr Hilfestellung für Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern gewünscht. Dazu passt, dass viele Befragte die Eltern zunehmend in der Lehrerrolle sehen. 58 % sind der Ansicht, dass Eltern zu Hause die Rolle der Lehrkraft übernehmen müssen, wobei ein knappes Drittel (31 %) dieser Aussage nicht zustimmt.

  • Fast 30 % können sich auch hybride Schul- und Lernmodelle vorstellen
    Deutlich mehr Einigkeit hingegen herrscht bei der Frage, ob wieder Präsenzunterricht stattfinden soll: 62 % halten dies für eine „gute Idee“. Allerdings können sich 30 % der Befragten künftig auch mit einer Kombination aus Präsenz- und Online-Unterricht anfreunden. Auf der anderen Seite möchten nur sehr wenige den Präsenzunterricht ganz aufgeben: Lediglich 8 % halten die Rückkehr zum Unterricht in der Schule für keine gute Idee.

  • Die psychologischen Auswirkungen des Distanzunterrichts
    Spannend ist auch der Blick auf die aktuell vielfach diskutierten psychologischen Auswirkungen der Pandemie und des damit verbundenen Distanzunterrichts. Den häuslichen Beziehungen innerhalb der Familie hat die gemeinsam verbrachte Zeit in vielen Fällen auch gut getan: 42 % der Befragten sind der Meinung, dass sich das Online-Lernen positiv auf die Beziehungen im Haushalt ausgewirkt hat, bei jedem Vierten wurde keine Veränderung festgestellt (27 %).

    Knapp jeder Dritte (28 %) jedoch sieht negative Effekte. Gemischt ist das Stimmungsbild auch hinsichtlich der Kontakte der Schülerinnen und Schüler zu Gleichaltrigen. Hier sehen 42 % der Befragten negative Auswirkungen des Distanzunterrichts, während 32 % von positiven Effekten ausgehen und rund jeder Vierte (23 %) weder positive noch negative Veränderungen erwartet.

  • 47 % mussten für den Distanzunterricht zusätzliche Geräte anschaffen
    Onlineunterricht und Videokonferenzen setzen entsprechende Endgeräte voraus. Hier bestand in vielen Familien noch Nachholbedarf, zumal bereits vorhandene Notebooks und Tablets derzeit nicht selten auch für das Homeoffice der Eltern benötigt werden.

    Immerhin 47 % der Befragten geben an, dass sie extra für den Distanzunterricht zusätzliche Geräte anschaffen mussten. In rund der Hälfte der Fälle (50 %) war die vorhandene Ausstattung jedoch ausreichend, um Schülerinnen und Schülern das Lernen von zu Hause zu ermöglichen.

Die Studie „Wie bewerten wir Fernunterricht nach einem Jahr Pandemie?“ von ClickMeeting basiert auf einer repräsentativen Online-Umfrage unter 731 Personen in der DACH-Region im April 2021.

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