Wie Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote durch die Krise in die Zukunft führen können, zeigt in diesem Gastbeitrag Frau Enya Neumann, Leitern der ADN Akademie und Expertin für Aus- und Weiterbildung in der IT, anhand von drei Thesen und gibt damit anderen Unternehmen informative Beispiele zur Orientierung oder zum Nachahmen.

Corona hat viele Prozesse wie beispielsweise den digitalen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft maßgeblich beschleunigt. Längst ist die Diskussion um den Umbau unseres Wirtschaftsmodells für eine digitale Zukunft aus den Talkshows in die Welt hinaus entwichen und zeigt dort sehr spürbare Auswirkungen.

Zentral ist dabei immer die Frage nach den Arbeitsplätzen und ob der Strukturwandel gelingen kann, ohne dass Fehler aus der Vergangenheit wiederholt werden. Geleitet von einem Umdenken und einem allmählichen Bewusstwerden für die gesellschaftliche Verantwortung, die mit der entsprechenden Größe einhergeht, bemühen sich große Technologiekonzerne darum, Schritte in die richtige Richtung zu gehen.

So bietet Microsoft beispielsweise in einer aktuellen Initiative Menschen, deren Arbeitsplätze durch Corona gefährdet sind, kostenlos Fortbildungsmöglichkeiten auf seinen Plattformen an und greift Bildungseinrichtungen und -initiativen durch Fördergelder unter die Arme.

Wir alle wissen, dass akuter Handlungsbedarf besteht, die jetzige und die kommenden Generationen für die Arbeit der Zukunft fit zu machen, von der sich nur eines sicher sagen lässt, nämlich dass sie um einiges digitaler sein wird.

1. Perfekte Mischung aus Präsenz- und Online-Schulung finden
Mit mehr als 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kümmern wir uns um die Verbreitung moderner Technologien wie Cloud-Infrastrukturen, die unter anderem mobiles Arbeiten überhaupt erst ermöglichen. Ein Kernstück unseres Geschäftserfolges ist unser „Akademie“ genanntes Schulungszentrum.

Seit ihrer Gründung 1997 hat die ADN Akademie die Aufgabe, IT-Partner und Unternehmen zu befähigen, die IT-Lösungen aus dem ADN Portfolio bei deren Kunden umzusetzen. Normalerweise bietet die Akademie an über 12 Standorten 700 Kurse mit insgesamt über 5000 Teilnehmern pro Jahr an. Durch die Corona-Krise sind wir vor allem auf Online-Formate umgestiegen, und das äußerst erfolgreich.

Zunächst war die Umstellung für das Trainerteam eine klare Herausforderung, da alle Kurse binnen kurzer Zeit zu reinen Online-Modulen umgestaltet werden mussten. Fragen, die sich unsere Trainer und die Leitung der Akademie stellten, waren beispielsweise wie lange die Module dauern sollen, wie die Pausenregelung sei und wie die Inhalte am besten vermittelt werden könnten.

Doch durch ein überlegtes Konzept trafen die virtuellen Formate schließlich auf eine hohe Akzeptanz bei den Teilnehmern. Dennoch werden Online-Events Präsenzveranstaltungen mit deren Möglichkeiten der persönlichen Interaktion nie vollständig ersetzen können. Präsenzschulungen bleiben also auch weiterhin im Fokus der Akademie.

Zentral ist die Rolle eines starken Coaches, der direkt auf die einzelnen Kursteilnehmer und deren individuelle Lernbedürfnisse eingehen kann. In Zukunft planen wir also eine gute Mischung aus Online- und Präsenzformaten.

2. Krisenphasen zur Fortbildung nutzen
Das Angebot der Akademie umfasst ein breites Portfolio an herstellerspezifischen Weiterbildungsangeboten, zum Teil sind diese für die Arbeit mit den entsprechenden Lösungen auch verpflichtend. Denn als Distributor pflegen wir einen engen Kontakt zu unseren Herstellern, mit denen wir uns regelmäßig und vorausschauend zu Neuerungen und dem Programm der Akademie abstimmen.

Diese entwickeln fortwährend ihre Lösungen weiter oder bringen neue auf den Markt und können über uns das zugehörige Fachwissen an die Partner-Landschaft weitergeben. Davon profitieren sowohl Hersteller als auch Partner: Partner können mit zertifizierten Mitarbeitern ihr Angebot vergrößern und Hersteller so ein konstant hohes Niveau bei der Umsetzung ihrer Lösungen garantieren. Das bestätigte kürzlich Markus Kottwitz, der Bereichsleiter bei der msg services ag in Ismaning.

Das Unternehmen hatte zunächst als eines der ersten mit der Ausbildung der technischen und vertrieblichen Mitarbeiter in den unterschiedlichsten Cloudtechnologien begonnen. Dabei passte unsere Cloud-first-Strategie nahezu perfekt zur Unternehmensstrategie der msg. Da unsere Zusammenarbeit bislang immer erfolgreich war, entschied sich die msg auch in der Coronakrise dazu, die Consultants weiterhin an der ADN Akademie auszubilden, und nutzte die abgeschottete Pandemie-Phase dazu, das Fachwissen mittels der ADN Online-Intensiv-Workshops zu erweitern.

3. Rechtzeitig an Nachwuchs denken
Doch nicht nur mit beiden Beinen bereits im Berufsleben stehende IT-Profis und solche, die es werden wollen, profitieren von den Fortbildungsangeboten unserer Akademie. Wir übernehmen zudem einen großen Teil der theoretischen und praktischen Ausbildung von Azubis - ein Beispiel kann ich hier nennen mit der BASYS Bartsch EDV-Systeme GmbH aus Bremen, für die die ADN Akademie einen großen Teil der theoretischen und praktischen Ausbildung ihrer Azubis übernimmt.

Als ich kürzlich mit dem Ausbildungsleiter vor Ort sprach, bestätigte der mir, dass die BASYS eine viel größere Bindung ans Unternehmen erreicht, wenn sie ihre Mitarbeiter schon ab dem ersten Ausbildungsjahr schulen und zertifizieren lässt. Wir als ADN Akademie beraten in solchen Fällen, welche Kurse sich für den entsprechenden Wissensstand der Mitarbeiter anbieten.

Ich bin fest überzeugt, dass vor allem die Unternehmen, die die Ausbildung qualifizierten Nachwuchses und die Weiterbildung ihrer bestehenden Belegschaft vorantreiben, langfristig zu den Gewinnern zählen werden und unsere Wirtschaft maßgeblich voranbringen.

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