Der Global Enterprise Agility Month wird jährlich im Juli begangen und soll das Bewusstsein dafür schärfen, wie Unternehmen agiler werden und sich weiterentwickeln können. Denn Erfolg oder Misserfolg hängen heute von der Fähigkeit ab, sich an neue wirtschaftliche, soziale und ökologische Bedingungen optimal anzupassen. Dieser Anspruch gilt auch für die Fertigungsindustrie.

Sasa Petrovic, Director of Account Technology Strategist bei Citrix erklärt, wie sie dank dem Einsatz von Cloud-Technologie agiler werden können.

Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes sind vor allem von Problemen in ihren Lieferketten stark betroffen. Und zwar nicht nur im Hinblick auf mögliche Lagerprobleme: Laut Untersuchungen von Citrix sind 80 Prozent der IT-Sicherheitsverantwortlichen in der Branche der Meinung, dass Probleme in der Lieferkette und daraus resultierende Verzögerungen ihr Unternehmen einem erhöhten Risiko durch Ransomware aussetzen.

Dies liegt unter anderem daran, dass nicht mehr unterstützte Hardware nicht ersetzt werden kann. Aber wie können Hersteller mit wiederholten Störungen ihrer Lieferketten und der einhergehenden Unsicherheit umgehen?

Agilität aus der Wolke
In einer Umfrage von Digital Catapult in der Fertigungsindustrie im Vereinigten Königreich stand die Cloud bei der Frage nach spezifischen Technologieinvestitionen an erster Stelle: 67 Prozent der Befragten gaben an, dass sie eine Priorität darstellt – weit vor eher fertigungsspezifischen Bereichen wie Robotik (56 Prozent) oder additiver Fertigung (46 Prozent). Dies wirft die Frage auf, was genau der Zusammenhang zwischen der Einführung der Cloud und der Ausfallsicherheit der Lieferkette ist.

Für viele Unternehmen ist der treibende Faktor hinter der Cloud-Einführung – über die damit verbundenen Effizienzgewinne hinaus – das Bedürfnis nach Flexibilität. Die Fähigkeit, bei Bedarf nach oben und unten zu skalieren, hat sich in einem volatilen Marktumfeld als entscheidend erwiesen: Die Umstellung auf remote Work während der Pandemie ist nur ein Beispiel dafür, ebenso wie die Kapazität, erhöhte saisonale Anforderungen zu bewältigen.

Die Agilität der Cloud ist genau deshalb wertvoll, weil Unternehmen sich nicht mehr in demselben Ausmaß wie früher damit auseinandersetzen müssen, wie, wo und wann ihre digitalen Workloads ausgeführt werden. Denn sinnvolle Cloud-Strategien machen Komplexität unsichtbar, sodass sich Unternehmen auf ihre Produkte und Dienstleistungen konzentrieren können und nicht auf die Einrichtung der Prozesse, die diese ermöglichen.

Der agile Hersteller
Hier wird der Zusammenhang zwischen dem Einsatz der Cloud und der Reaktionsfähigkeit auf Störungen in der Lieferkette deutlich. Obwohl sich die Voraussetzungen eines Fertigungsprozesses stark von einer Verbraucher-App oder professionellen B2B-Dienstleistungen unterscheidet, streben die Hersteller nun nach der gleichen Flexibilität, die diese Bereiche durch die Digitalisierung genießen.

Der Weg in die Zukunft wird also darin bestehen, innovative Ansätze zu finden, um die materiellen Prozesse der Fertigung mit der Flexibilität digitaler Prozesse in Einklang zu bringen. Der vielleicht offensichtlichste Ansatzpunkt für diese Zusammenarbeit liegt in der Art und Weise, wie die Arbeitskräfte befähigt werden: Die physischen Anlagen sind zwar weiterhin unbeweglich, die Mitarbeiter können aber zunehmend mobil agieren, ob im Homeoffice oder unterwegs.

Die Umstellung einer Anlage auf andere Rohstoffe kann beispielsweise eine zeitaufwändige, hochspezialisierte Aufgabe sein, die den Zugang zu High-End-Workstations vor Ort voraussetzt. Durch die Virtualisierung dieser Managementsysteme und die Implementierung von Tools, die einen tieferen Einblick in die Abläufe ermöglichen, können jedoch globale Teams bei lokalen Problemen unterstützen. So kann die Anlage zeitnah wieder weiterlaufen. Im Gegenzug ermöglicht dies auch einen zentralisierten Ansatz für einige Teile des Betriebs, was zu einer größeren Transparenz in der gesamten Anlage führt.

Dies sind nur zwei von vielen Beispielen. Wie auch in anderen Branchen werden sich mit zunehmender Akzeptanz der Cloud neue und heute noch unerwartete Anwendungsfälle ergeben. Hier entsteht eine Form von Flexibilität, die Hersteller in einem unvorhersehbaren Lieferkettenkontext anstreben müssen. Und alles beginnt mit der Erweiterung der Rolle der IT rund um den physischen Produktionsprozess.

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