Datenbank-Deployments sind nach wie vor der nervenaufreibendste Teil eines Release-Prozesses. Ob inkonsistente Skripte, fehlende Abhängigkeiten, Drifts in letzter Minute oder eine schlechte Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Administratoren – irgendetwas scheint immer schiefzugehen. Die Folgen – unterbrochene Arbeitsabläufe und ungeplante Ausfallzeiten – setzen die Teams massiv unter Druck.

Laut einer aktuellen Redgate-Studie sehen sich 70 % der Entwickler aufgrund inkonsistenter Prozesse in ihren Teams mit Projektverzögerungen konfrontiert. Das führt zu Terminüberschreitungen und erhöhtem Stress. Fast 40 % haben davor Angst, dass die Bereitstellung nicht erfolgreich ist. Kurzum: Für viele Datenbankentwickler sind Deployments eine ständige Quelle von Unsicherheiten.

Redgate beleuchtet die häufigsten Ursachen und zeigt, was Unternehmen dagegen tun können:

Es fehlt an Wiederholbarkeit
Viele Datenbank-Deployments basieren noch immer auf manuell geschriebenen Skripten, die händisch ausgeführt und von Projekt zu Projekt angepasst werden. Das Problem: Solche Prozesse sind fehleranfällig, schwer nachvollziehbar und kaum reproduzierbar. Schon kleine Abweichungen zwischen Entwicklungs-, Test- und Produktivumgebung können zu unerwartetem Verhalten führen.

In vielen Projekten fehlt ein strukturierter Validierungsprozess, bevor Datenbankänderungen live gehen. Weder syntaktische Prüfungen noch Sicherheitsanalysen sind automatisiert eingebunden – was bedeutet, dass potenzielle Fehler erst in der Produktion auffallen. Wer hier nachlässig handelt, nimmt in Kauf, dass jedes Deployment aufs Neue ein riskantes Experiment wird.

Tests sind unzureichend
Während Unit- und Integrationstests für Applikationscode selbstverständlich sind, bleiben sie im Datenbankkontext oft auf der Strecke. Das führt dazu, dass strukturelle Änderungen an Tabellen, Views oder Prozeduren nicht ausreichend geprüft werden. In Datenbanksystemen hängen diese jedoch oft voneinander ab. Eine scheinbar harmlose Änderung an einer Spalte kann daher weitreichende Auswirkungen haben – besonders dann, wenn abhängige Objekte in anderen Modulen verwendet werden.

Auch sogenannte „Drifts“ zwischen Datenbankinstanzen – etwa weil ein Skript in einer Umgebung vergessen wurde oder manuelle Hotfixes nicht sauber dokumentiert wurden – sind schwer zu erkennen und noch schwerer zu beheben. Gerade bei regelmäßigen Releases ist das ein erhebliches Risiko und eine dauerhafte Stressquelle für Entwickler.

Rollback? Fehlanzeige
Ein fehlerhaftes Deployment im Applikationsbereich lässt sich in der Regel schnell rückgängig machen. Im Datenbankumfeld ist das hingegen ungleich schwieriger. Wenn Schemaänderungen einmal angewendet wurden, sind sie oft nicht reversibel – zumindest nicht ohne erheblichen Aufwand oder Datenverlust. Wenn etwas schiefläuft, gibt es kein Netz und keinen doppelten Boden. Eine durchdachte Migrationsstrategie mit definierten Undo-Scripten ist deshalb Pflicht und keine Kür.

Keine Versionierung der Datenbankobjekte
In vielen Projekten gibt es keine vollständige Versionshistorie der Datenbankobjekte. Das macht es schwer, Änderungen nachzuvollziehen oder gezielt auf einen früheren Stand zurückzusetzen. Ohne saubere Versionierung ist nicht nachvollziehbar, wer wann was geändert hat – ein Albtraum bei der Fehlersuche oder einem Audit. Erst durch eine konsequente Kontrolle lässt sich ein professioneller Lebenszyklus für Datenbankänderungen etablieren.

Unklare Zuständigkeiten
Oft sind Entwicklung und Betrieb in unterschiedlichen Teams organisiert. Änderungen an der Datenbank erfolgen dann durch Entwickler, während Datenbankadministratoren für Performance, Sicherheit und Stabilität verantwortlich sind – ohne immer über alle Anpassungen informiert zu sein. Dieses klassische Silodenken führt zu Spannungen, Verzögerungen und im schlimmsten Fall zu fehlerhaften Deployments.

Nur wenn Entwickler und Administratoren Hand in Hand arbeiten, lassen sich Prozesse sicher und zuverlässig gestalten. Wichtig ist zudem die Möglichkeit, Releases in kleinere, schrittweise Änderungen aufzuteilen, um die Arbeitsbelastung zu reduzieren und die Zuverlässigkeit zu erhöhen.

„Viele Teams arbeiten mit fragmentierten oder selbst entwickelten Lösungen zur Verwaltung von Datenbankänderungen – oft ohne umfassende Sichtbarkeit über den gesamten Deployment-Prozess. Wichtige Fragen bleiben unbeantwortet: Welche Änderungen stehen an? Welche Abhängigkeiten bestehen? Was passiert beim nächsten Release?“, sagt Oliver Stein, Geschäftsführer DACH bei Redgate.

„Wer nachts wegen Datenbank-Deployments wach liegt, braucht aber keine Mittel, um besser schlafen zu können, sondern einfach bessere Prozesse. Mit den richtigen Werkzeugen und einer sauberen DevOps-Integration lassen sich viele Risiken entschärfen – von automatisierten Tests über versionierte Bereitstellungen bis hin zu klaren Verantwortlichkeiten. So wird aus dem Angstgegner Deployment ein beherrschbarer Bestandteil des Entwicklungsprozesses.“

 

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