Fast jedes zweite deutsche Unternehmen hat Angst, sich mit der vollen Wahrheit über die CO₂-Emissionen ihres Tech-Stacks auseinanderzusetzen – aus Furcht vor Kundenverlust und öffentlicher Kritik. Doch ohne belastbare Daten zu digitalen Emissionen bleibt Innovation auf der Strecke. Drei Viertel aller Unternehmen sehen darin eine Bremse für technologischen Fortschritt.

Öffentliche Kritik (53%) und der Verlust von Kunden (47%) gehören zu den größten Sorgen deutscher Unternehmen, wenn es darum geht, die Emissionen ihrer Technologieumgebung zu analysieren und transparent zu machen. So haben 45 % der deutschen Unternehmen Angst davor, das volle Ausmaß der Emissionen ihres Tech-Stacks zu erfahren, da Emissionen zu hoch sein und so dem Unternehmen schaden könnten.

Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Untersuchung von Wasabi Technologies, die den aktuellen Druck rund um die Offenlegung von Technologie-Emissionen beleuchtet. Dafür befragte Wasabi 400 Entscheidungsträger in Deutschland, um zu verstehen, wie Unternehmen mit der Nachhaltigkeit ihres Tech-Stacks umgehen.

Ungenaue Emissionsdaten hemmen Innovationen
Scope 3-Emissionen – also jene, die indirekt aus Aktivitäten in der Wertschöpfungskette stammen – machen oft den größten Teil des eines Unternehmens aus. Dazu zählen auch Emissionen, die durch die technologische Infrastruktur entstehen, was sie zu einem entscheidenden Schwerpunkt für Nachhaltigkeitsanstrengungen macht.

Unter den deutschen Unternehmen denken allerdings nur 67 %, dass sie sich ein akkurates Bild ihrer Tech-Stack-Emissionen machen können. Genau diese verbleibende Ungenauigkeit bei den Emissionsdaten halten knapp drei Viertel der deutschen Unternehmen für eine Innovationsbremse (74 %).

Ungenaue Nachhaltigkeitsdaten verzögern Investitionen in neue Technologien, machen fundierte Entscheidungen über neue Software schwer oder führen dazu, dass Lösungen und Anwendungen weniger genutzt werden, wenn ihre Emissionen nicht genau erfasst werden können. So berichten auch mehr als ein Drittel der deutschen Organisationen, dass sich Investitionen in neue Technologien aufgrund der ungenauen Umweltfolgen aufschieben (34 %).

Technologieanbieter stehen in der Kritik keine genauen Daten zu liefern
Dass sich Unternehmen kein genaues Bild ihrer Emissionen der Kategorie 3 machen können, liegt vor allen an Herausforderungen rund um ihre Technologieanbieter und eigene interne Ressourcen:

  • Mehr als ein Drittel der Unternehmen beklagt einen mangelnden Zugang zu den Emissionsdaten ihrer Technologieanbieter (36 %).

  • 41 % der Unternehmen haben kein volles Vertrauen in die Qualität und Genauigkeit der Daten, die sie von ihren Technologieanbietern erhalten.

  • Hinzu kommt die interne Herausforderung, dass 42 % nicht über genügend Ressourcen zur Ermittlung und Analyse der Daten verfügen, um sich ein genaues Bild machen zu können.

Technologieanbieter sollten ihre ökologischen Auswirkungen genau offenlegen können, da sie sonst mit den Folgen rechnen müssen: Nach der Umfrage von Wasabi würde fast jedes zweite deutsche Unternehmen (44 %) davon absehen, Produkte und Lösungen von einem Technologieanbieter zu beziehen, der keine genaue Berichterstattung über Emissionsdaten vorweisen kann.

„Die Ergebnisse spiegeln größere Trends wider, die IDC in der gesamten Branche beobachtet, wie z. B. Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit, Konsistenz und Qualität von Nachhaltigkeitsdaten. IDC-Studien zeigen, dass Innovation neben Resilienz und Effizienz zu den drei wichtigsten Prioritäten von Führungskräften gehört“, sagt Archana Venkatraman, Senior Research Director, Cloud Data Management bei IDC.

„Die Erkenntnis, dass präzise Emissionsberichterstattung die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens beeinflusst, verdeutlicht, dass Organisationen ihre Emissionsdaten optimieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und sicher in innovationsgetriebene Ergebnisse zu investieren.”

Methodik
Die Untersuchung für Sapio im Auftrag von Wasabi im November 2024 in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich durch. Dabei wurden insgesamt 1.200 Entscheidungsträger mit Einblick in die ESG-Daten ihres Unternehmens befragt.

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