Virtualisierung und Cloud Computing, Mobile Apps, Collaboration und Social Media, Smart Phones und Green IT: Gerade in der schnelllebigen Informationstechnologie gibt es laufend neue Themen. Die Frage ist: Was wird sich als wirkliche Innovation durchsetzen und was sich als reiner Hype entpuppen?

Sich mit Smartphones zu beschäftigen ist für Unternehmen daher mit Blick auf die Frage sinnvoll, wie sie Prozesse und Arbeitsweisen verändern können oder dies bereits tun, etwa in Gestalt einer orts- und zeitunabhängige Zusammenarbeit oder der mobilen Datenerfassung mit Fotos inklusive Geotags. Um diese Nutzenpotenziale zu heben, muss aber einiges getan werden, beispielsweise sind Anwendungen oder Prozesse zu entwickeln beziehungsweise zu implementieren.

Cloud Computing, mit dem sich die Fachleute schon seit mehreren Jahren befassen, ist sicher eine Innovation, weil es großen Nutzen bringt, so Dr. Knaus: IT-Leistung bedarfsgerecht einzukaufen, ohne große Investitionen im Vorfeld, und dabei nur das Genutzte zu bezahlen, bedeutet großes Einsparpotenzial angesichts einer teilweise dramatisch niedrigen durchschnittlichen Auslastung der Rechenzentren von 10 bis 15 Prozent.

Auch hierfür muss etwas getan werden: Die geeignete Lösung - Public oder Private Cloud oder Software as a Service - muss für den Einzelfall bedarfsgerecht ausgewählt werden - stets unter Berücksichtigung der eigenen Sicherheitsanforderungen und Governance-Richtlinien.

Auch an Social Media kommen die IT-Abteilungen nicht vorbei, denn die Facebook-Generation erwartet die neue Art der Kommunikation auch an ihrem Arbeitsplatz, weshalb santix für die interne Zusammenarbeit und das Projektmanagement auf eine Social Collaboration Infrastructure setzt - mit konkretem Mehrwert: Die Firma spart z.B. den Aufwand, Informationen direkt Einzelnen zur Verfügung zu stellen.

Dennoch hat jeder Mitarbeiter stets den aktuellen Blick auf genau die Informationen, die er für die Arbeit braucht, und das quasi in Echtzeit. Informationswege werden kürzer, Kommunikation wird schneller.

Marktreife
Es gibt also sehr wohl Themen, die nicht als bloßer Hype wieder verpuffen. Wann aber muss ein Unternehmen oder eine Behörde einsteigen? Wann ist der Markt reif für das Thema? Voraussetzung ist, dass zusätzlich zur technologischen Entwicklung die erforderliche Infrastruktur (kostengünstig) zur Verfügung steht. Mobile Computing etwa setzt kleine Geräte, die Omnipräsenz von UMTS oder WLan und die äußerst einfachen Entwicklungsmöglichkeiten für – entsprechend günstige und einfach nutzbare – mobile Apps voraus.

Dabei ist die Marktentwicklung heute weniger technikgetrieben als früher, sie ist stark prozessgetrieben, stellt Dr. Knaus fest. Heute werden weniger Technologien geschaffen, sondern Technologien werden genutzt, um Leistungen zu erbringen, um Entwicklungen im Geschäftsprozess voranzutreiben.

Am anfangs eher Endkunden-getriebenen Trendthema Mobile Computing beispielsweise kommt die Unternehmens-IT nicht mehr lange vorbei, denn die Mitarbeiter bestehen zunehmend in ihrem Arbeitsumfeld auf Tablets, Cloud-Tools und Social Computing oder wollen ihre eigenen mobilen Geräte ins Unternehmensnetz einbinden, meist im Glauben, Arbeitsanforderungen damit besser erfüllen zu können.

Die Unternehmens-IT muss also, so oder so, auf Trends am Markt achten und auch Hypes im Auge behalten. IT-Innovationen sind gleichzeitig eine Möglichkeit, die seit langem bestehende Forderung zu erfüllen, dass die IT das Kerngeschäft mit vorantreiben und dass sie näher an das Kerngeschäft rücken soll.

Von der Invention zur Innovation
Ein professionelles (IT-) Innovationsmanagement (ITIM) stellt dabei sicher, dass Inventionen, neue Ideen, auch konkrete Verbesserungen für die IT und für das Kerngeschäft bringen, erläutert Daniel R. Schmidt, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter IT Governance bei santix.

IT-getriebene Trends und Innovationen können, richtig gemanagt, ihr Potenzial auf drei Ebenen entfalten: Innerhalb der IT selbst wird die Leistungserbringung optimiert, im Kerngeschäft werden die Geschäftsprozesse effektiver mit IT automatisiert oder unterstützt und, quasi die Champions League, die IT ermöglicht Produkt- und Serviceinnovation im Endkundengeschäft. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass technologische ITK-Innovation seit vielen Jahren ein wichtiger Treiber für Innovationen im Kerngeschäft ist.

ITK-Innovationen können in vier Richtungen Nutzen bringen, so Schmidt:

  • Sie tragen zur Effizienzsteigerung und Automatisierung in den Geschäftsprozessen bei.
  • Sie ermöglichen neue Angebote, die ohne innovative IT nicht möglich sind, beispielsweise Fernwartungsdienstleistungen.
  • Sie ermöglichen neue Geschäftsmodelle wie Cloud Computing.
  • Sie verändern die grundsätzliche Art und Weise, Geschäfte zu betreiben.

Um das volle Potenzial innovativer Technologien für IT und Unternehmen zu erschließen, braucht die IT ein Zielsystem und eine Innovationsstrategie, die sich aus der IT-Strategie und den IT-Zielen ableitet. Erforderlich sind eine organisatorische Funktion und definierte Rollen sowie ein Entscheidungsrahmen für die Themenauswahl und die Durchführung der jeweils richtigen Innovationsprojekte.

Unverzichtbar sind zudem ein in die IT-Abläufe integrierter Prozess der Innovationsumsetzung, den Raum für eine Innovationskultur in der IT sowie schließlich der Kontakt zum Kerngeschäft als Kunde und Sponsor zur Sicherung der Nachhaltigkeit auf der Grundlage von messbaren Zielen, KPIs und Erfolgskontrollen.

Erfolgsfaktor Prozess
Ein Baustein für ein erfolgreiches und nachhaltiges IT-Innovationsmanagement ist der IT-Innovationsprozess, der eingebunden ist in das IT-Governance-Modell eines Unternehmens oder einer Behörde und nach dem Muster eines klassischen Innovationsprozesses abläuft, betont Schmidt. Das heißt nach jeder Projektphase findet eine harte Prüfung statt, ob mit einem Innovationsprojekt fortgefahren wird.

Die Kriterien dafür wie Komplexität, Erfahrung mit dem Themenfeld, erwarteter Nutzen oder Architekturkonformität werden unternehmensspezifisch im Kontext festgelegt. Um die Nachhaltigkeit des IT-Innovationsmanagements zu sichern, muss die Zielerreichung kontinuierlich überwacht werden. Bei Zielabweichungen müssen Verbesserungsmaßnahmen in den Projekten, im Prozess und im ITIM insgesamt auf- und umgesetzt werden.

Fazit
ITIM ermöglicht einen systematischen Umgang mit Trends und Innovationen. Mit diesen erweitert die IT ihr Spielfeld, unterstreicht Daniel Schmidt. Die Anwendung von innovativen Technologien, Trends, Prozessen, Geschäftsmodellen und Methoden

  • erweitert das IT-Leistungsportfolio.
  • ermöglicht Innovationen im Kerngeschäft.
  • unterstützt eine proaktive Rolle der IT.
  • hilft, die richtigen Mitarbeiter zur finden, nämlich für die Technologien, die in zwei, drei und vier Jahren angesagt sind.
  • kann die Kultur der IT-Abteilung verändern in Richtung Teambildung/Teamarbeit, woran in der IT vielfach noch Bedarf besteht.

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