Die Digitale Transformation markiert einen disruptiven Technologiesprung und bringt einen globalen Strukturwandel der Ökonomie: Bestehende Wertschöpfungsketten werden gesprengt, bislang erfolgreiche Geschäftsmodelle und Märkte stehen auf dem Prüfstand.

Neue Denkweisen und Geschäftsmodelle erobern den Consumer-Bereich und die Industrie, vor allem aus Nordamerika. Wo steht Deutschland in diesem Transformationsprozess? Dies hat der Technologieverband VDE in einer Studie untersucht. Die größten Innovationshemmnisse im Überblick: Unzureichende IT- und Kommunikationsstruktur, Probleme bei der IT-Sicherheit sowie zu langes Festhalten an etablierten Technologien und Geschäftsmodellen.

Die VDE-Experten mahnen ein Umdenken hin zu mehr "kalifornischem Geist" und ein schnelles Tempo bei der Einführung besserer Infrastruktur an. Vor allem die Einführung des Kommunikationsstandards 5G als Grundvoraussetzung für die künftigen Datenströme muss beschleunigt werden. Darüber hinaus gilt es, Start-ups und Kooperationen zu fördern und dazu auf unkonventionelle, innovative Lösungen zu setzen.

Auch für Europa brechen die Experten eine Lanze: Ein homogener europäischer Markt ist im Wettbewerb mit den ökonomischen Schwergewichten aus Amerika und Asien unverzichtbar für internationale Markterfolge. Das betrifft insbesondere Gesetze und Regelungen zum digitalen Geschäft wie zum Beispiel den Umgang mit Daten, Steuern und Haftungsfragen - aber auch Normen und Standards.

Mut und Geschwindigkeit gefordert
Nach Meinung des VDE ist neben erheblichen technologischen Anstrengungen ein verbessertes Umfeld für unternehmerischen Wagemut erforderlich, um Deutschland ins digitale Zeitalter zu katapultieren. Die Unternehmen sollten den disruptiven Bruch mit dem Status quo ernster nehmen und stärker auf unkonventionelle und innovative Lösungen setzen.

Es gilt, nicht zu lange nur auf etablierte technologische "cash cows" zu setzen, sondern auch Künftiges zu antizipieren und völlig neue Geschäftsmodelle auszuloten. Gefordert wird mehr "kalifornischer Geist" und Mut zu unkonventionellen Lösungen, um aus der digitalen Goldgräberstimmung Nutzen zu ziehen. Dazu sollten sich die Rahmenbedingungen für die Start-up-Szene verbessern und Ökosysteme aus KMUs, Start-ups und Großkonzernen gefördert werden.

Dies könnte auch Unternehmensgründungen stimulieren, die mit neuen Ideen zur Umsetzung der digitalen Agenda für Gesellschaft und Wirtschaft beitragen. Dabei muss stets die Herausforderung Big Data im Auge behalten werden - sowohl mit Blick auf die Speicherung, Standardisierung und Datensicherheit als auch hinsichtlich neuer Geschäftsmodelle.

Raus aus dem Kreide-Zeitalter
Wichtig für diese Baustellen: Eine digitale Bildungsoffensive. Innovative Lösungen werden von Software-Entwicklern und Ingenieuren der Elektro- und Informationstechnik entwickelt. Dementsprechend müssen diese Ausbildungs- und Berufsbilder in Schule, Ausbildung und Universität attraktiver gemacht und gefördert werden. Großen Aufholbedarf gibt es vor allem bei der digitalen Qualität der Ausbildung.

Die deutschen (Hoch-)Schulen müssen von der Kreidezeit ins digitale Zeitalter gebracht werden. "Viel Zeit bleibt nicht: Bis 2025 wird die anstehende Phase der digitalen Transformation abgeschlossen sein. Der Countdown läuft", so das Fazit der VDE-Studie.

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