Im Laufe der letzten Jahre dürfte nahezu jeder Software-Entwickler über die Abfragesprache GraphQL gestolpert sein. 2014 von Facebook entwickelt, ist sie mittlerweile zum Industriestandard geworden. Firmen, die sich langfristig im internationalen Wettbewerb hervortun möchten, sollten sich daher GraphQL genauer ansehen.

Antrieb für die ursprünglich von Facebook entwickelte Abfragesprache waren die Anforderungen von Mobilgeräten. Nun nutzen beispielsweise auch AWS, AirBnB oder PayPal GraphQL – im Grunde jedes Unternehmen, für das geringe Latenzzeiten und hohe Performanz kritische Erfolgsfaktoren sind.

GraphQL ist als API-Beschreibungs- und Abfragesprache der Datenbanksprache SQL hinsichtlich der Syntax sehr ähnlich. Die Besonderheit liegt jedoch darin, dass ein separater Layer über den gesamten REST-APIs, Anwendungen und Datenspeichern liegt. An diese Schicht können zentralisiert Anfragen gestellt werden – und nicht wie bisher zeitaufwendig an das Backend.

Durch diese Entkopplung von Frontend und Backend vermag es GraphQL, im E-Commerce einige Herausforderungen zu lösen:

Gesteigerte Effektivität im Frontend Development
Mithilfe des API-Ansatzes müssen Programmierer auf einer Client-Seite lediglich die benötigten Daten beschreiben und übermitteln. Als Ergebnis erhalten sie ein einzelnes JSON-Objekt mit den gewünschten Informationen auf einen Blick zurück. Dazu ist nur eine einzige Anfrage nötig, die alle essenziellen Daten liefert.

Braucht ein Entwickler zum Rendern einer Bestellhistorien-Seite Daten aus REST-APIs, die den Bereichen Bestellungen, Kundeninformationen und Produktkatalog zugeordnet sind, stellt er eine einzelne Anfrage an GraphQL, anstatt jede einzelne Schnittstelle aufzurufen.

Für Frontend-Entwickler bedeutet dies nicht nur eine Arbeitserleichterung, sondern vor allem ein Plus an Produktivität mehr Zeit für die wirklich wichtigen und kreativen Aufgaben – zum Beispiel das Entwickeln neuer Produkt-Features.

Schnellere Markteinführungszeit neuer Features
Innovationen lassen sich mithilfe von GraphQL zudem schneller testen und umsetzen als zuvor. Denn der API-Ansatz ist offen gegenüber der verwendeten Programmiersprache und durch das typisierte Schema werden fehlerhafte Anfragen sofort erkannt. So verkürzt sich der Entwicklungszyklus erheblich und Nutzer profitieren häufiger und schneller von Neuheiten wie Shopping-Features.

GraphQL ist für Frontend-Programmierer also gewissermaßen ein Katalysator bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen – und so für Unternehmen ein entscheidender Vorteil im globalen Anbieterwettbewerb.

Höhere Performanz für Nutzer
Für Endkunden bedeutet GraphQL nicht nur ein innovativeres Shopping-Erlebnis. Die Spezifikation hält darüber hinaus Latenzzeiten auf allen Endgeräten gering – auch auf Mobilgeräten, die bei der Entwicklung der Abfragesprache im Fokus standen.

GraphQL verhindert, dass zu viele oder zu wenige Informationen an Nutzer übermittelt werden. Bringt eine Anfrage an ein Programmierparadigma wie SOAP oder REST lückenhafte Datensätze, müssen weitere Schnittstellen aufgerufen werden, was der Verbraucher durch lange Wartezeiten zu spüren bekommt.

Wird dagegen ein ganzes Objekt geladen, obwohl in einer Mobilanwendung nur einzelne Informationen benötigt werden, steigt auch hier die Latenzzeit. Besonders auf Smartphones und Tablets mit geringer Rechenleistung wird das zum Problem – und diese lösen immer häufiger den Desktop-PC beim Shopping ab.

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