Thoughtworks hat die 25. Ausgabe des Technology Radar veröffentlicht. Der Report basiert auf den Beobachtungen und Gesprächen der Thoughtworks-Berater:innen bei der Lösung komplexer geschäftlicher Herausforderungen und befasst sich u.a. damit, wie relevant Conway’s Law auch heute noch ist – obwohl das Gesetz im nächsten Jahr bereits sein 55-jähriges Bestehen feiert.

Das von Melvin Conway aufgestellte Gesetz besagt, dass die Struktur von IT-Organisationen einen großen Einfluss auf die von ihnen entwickelten Systeme hat. Unternehmen, die sich auf dem Weg der digitalen Transformation befinden, sollten daher ihre Entwicklerteams im Einklang mit der angestrebten Entwicklung ihrer Architektur und Technologiestrategie neu organisieren.

Das schließt Teamkultur, Berichtsstruktur und Incentive-Programme ein. Viele Unternehmen tun dies nicht und sind überrascht von den geringen Produktivitätssteigerungen.

„All die Fortschritte, die wir bei der Einführung von agilen Methoden und Microservices gemacht haben, sind solide Beispiele dafür, wie Organisationen die Autonomie der Teams gestärkt haben, um den Wandel zu beschleunigen. Deshalb bin ich erstaunt darüber, wie einige Organisationen weiterhin versuchen, Conway‘s Law zu umgehen", sagte Dr. Rebecca Parsons, Chief Technology Officer bei Thoughtworks.

Die 25. Ausgabe des Technology Radar beschäftigt sich mit folgenden Kernthemen:

  • Der gefährliche Hang zur Bequemlichkeit: Software neigt zu Komplexität, wenn sie sich selbst überlassen wird. Je komplexer Softwaresysteme werden, desto mehr Sorgfalt müssen Entwicklerteams aufwenden, um eine durchdachte Architektur und ein durchdachtes Design zu entwickeln und zu pflegen.

  • Clevere Technologie, die wir nicht brauchen sollten: Viele Software-Expert:innen schwören auf clevere Lösungen für komplexe Probleme, doch diese cleveren Lösungen resultieren oft aus selbst verursachter, unbeabsichtigter Komplexität. Ein Beispiel hierfür sind Workflow-Management-Tools wie Airflow oder Prefect, die übereifrig für die Verwaltung komplexer Datenpipelines eingesetzt werden und letztendlich die Komplexität erhöhen.

    Anstatt noch mehr Technologie zu bemühen, um ein Problem zu lösen, sollten Teams eine Ursachenanalyse durchführen, sich mit der zugrunde liegenden Komplexität befassen und den Kurs korrigieren.

  • Anpassung an Kafka: Kafka ist weiterhin auf dem Weg zum De-facto-Standard für asynchrones Publish/Subscribe-Messaging im großen Umfang. In dieser Ausgabe des Technology Radars wird eine Reihe von Themen diskutiert, bei denen Teams Tools zur Anpassung an/von Kafka einsetzen.

    Einige dieser Tools ermöglichen eher traditionelle Schnittstellen zu Kafka (wie ksqlDB, Confluent Kafka REST Proxy und Nakadi), während andere darauf ausgelegt sind, zusätzliche Dienste wie GUI-Frontends und Orchestrierungs-Add-ons anzubieten.

  • Weniger Technologieplattformen im Radar: Die aktuelle Ausgabe des Radars zeigt einen deutlichen Rückgang an Plattform-Themen, was wir auf die zunehmende Konsolidierung einiger Branchenstandards zurückführen. Bedeutet dies, dass Plattformen nicht mehr von Bedeutung sind?

  • Conway's Law behält Gültigkeit: Viele Software-Architekt:innen berufen sich auf Conway’s Law, um Änderungen an der Teamorganisation zu rechtfertigen. Thoughtworks hat in dieser Ausgabe bei mehreren Themen festgestellt, dass die Teamstruktur eines Unternehmens nach wie vor ein wichtiger Erfolgsfaktor ist, wenn sie gut gehandhabt wird, und ein ernstes Hindernis, wenn sie schlecht gehandhabt wird.

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