Finanzdienstleister haben mit Technologien wie Robotic Process Automation, Künstlicher Intelligenz oder Optical Character Recognition bereits zahlreiche Teilprozesse automatisiert. Der nächste logische Schritt ist nun die so genannte Hyperautomatisierung. Pegasystems erläutert, was sich hinter diesem aktuellen Trendbegriff verbirgt und wie Finanzdienstleister davon profitieren können.

„Hyperautomatisierung beschreibt die Kombination sämtlicher Automatisierungstechnologien zur weiteren und umfassenderen Automatisierung von Geschäftsprozessen. Diese reichen von Chat- und E-Mail-Bots über Intelligent-Rules- und Next-Best-Action-Engines bis hin zu Natural Language Processing und Machine Learning“, sagt Michael Baldauf, Industry Architect/ Strategist Financial Service EMEA bei Pegasystems.

„Der Markt stellt dafür spezielle Plattformen zur Verfügung. Wie ein Werkzeugkasten bringen sie sämtliche Automatisierungstools mit, orchestrieren ihr Zusammenspiel und steuern die Datenflüsse. Dabei sind sie auch in der Lage, vorhandene Software und Instrumente einzubinden, sodass die bisherigen Investitionen der Finanzdienstleister geschützt bleiben. Damit ist erstmals eine echte Best-of-Breed-Architektur wirtschaftlich machbar.“

Um ihre Aufgabe zu erfüllen, werden solche Automatisierungsplattformen in Form einer Zwischenschicht zwischen den Kernbanksystemen und den Spezialanwendungen der Finanzinstitute – etwa für Onlinebanking, Geldwäschebekämpfung oder Risikomanagement – in die IT-Architektur eingebaut.

Dadurch lässt sich eine selbstständige Kommunikation zwischen diesen Systemen mit Hilfe der unterschiedlichsten Technologien realisieren. Das zahlt sich insbesondere bei Kernbankensystemen aus, die von den Finanzdienstleistern nicht selbst weiterentwickelt werden können, weil sie zugekauft sind oder von einem externen Provider betrieben werden.

Auf diese Weise können Banken etwa den Prozess der Baufinanzierung umfassend automatisieren. Der Prozess wird online durch den Kunden angestoßen, der mit Unterstützung eines Chatbots einen digitalen Antrag ausfüllt; per RPA holt sich die Automatisierungsplattform dann dazu Bewertungsdaten aus einem Altsystem und speist sie in ein KI-basiertes Scoring-System zur Risikobewertung und in ein API-fähiges System zur Bewertung der Immobilie beispielsweise durch einen Marktanbieter ein.

Eine intelligente Rules-Engine für Freigaben leitet die Ergebnisse dann zur Bearbeitung an die Backoffice-Systeme weiter. Dort wurden die Dokumente des Kunden bereits per OCR ausgelesen, verifiziert und ihre Daten in den Antrag übernommen. Im Falle noch fehlender Dokumente wurden diese durch einen integrierten Client Outreach automatisch vom Kunden nachgefordert.

Ist der Antrag komplett, holt die Automatisierungsplattform per RPA die Grundschuld dazu ein und legt ebenfalls per RPA und/oder API-Kommunikation die Daten zum Antrag im Kernbankensystem an. Sämtliche Freigaben im Laufe des Prozesses werden von der Automatisierungsplattform für das interne Kontrollsystem getrackt. Zudem überwacht sie KPIs und SLAs und leitet gegebenenfalls Eskalationen ein.

Finanzinstitute können von Hyperautomatisierung in vielerlei Hinsicht profitieren. Sie schafft Linderung für den immerwährenden Kostendruck der Finanzbranche und erlaubt es ihr, die immer strengeren Compliance-Anforderungen effizienter zu erfüllen. Nicht zuletzt hilft sie ihr dabei, die Erwartungen der Kunden zu erfüllen, die durch die Digitalisierungserfahrungen während der Covid-19-Pandemie erheblich gestiegen sind.

„Während der Coronakrise haben viele Finanzinstitute bereits die wichtigsten Teile ihrer Geschäftsmodelle digitalisiert, um in dieser Ausnahmesituation keine Einbrüche zu erleiden. Wenn sie nun in der Post-Covid-Zeit nachhaltig Kosten senken und echte Mehrwerte generieren möchten, müssen sie den Rest auf dasselbe Niveau heben“, so Baldauf.

„Das können sie am besten durch die Einführung einer zentralen Automatisierungsplattform erreichen. Auch Outsourcing-Dienstleister von Kernbankensystemen sollten deshalb darüber nachdenken, ihren Kunden solche Hyperautomatisierungs-Lösungen anzubieten.“

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