Ob ESG-Reporting, Umweltzertifizierungen oder die eigenen Klimaziele – Organisationen stehen vor der Herausforderung, interne Abläufe umwelteffizient und ressourcenschonend zu gestalten. Doch um überhaupt zu erkennen, wo es Einsparpotenziale gibt, brauchen Unternehmen Daten. Und zwar keine Excel-Tabellen, sondern eine automatisierte Datenerfassung und -auswertung in Echtzeit, die nur das Internet der Dinge (IoT) ermöglicht.

Wie Unternehmen IoT-Sensoren und damit vernetzte Systeme konkret für ihre Nachhaltigkeitsziele einsetzen können, zeigen diese Anwendungsbeispiele:

  • Wasserverlust-Management
    Oft stellen Unternehmen die Reduzierung der CO2-Emissionen in den Vordergrund. Aber auch Wasser ist eine knappe Ressource und muss deswegen so sparsam wie möglich verwendet werden. Die Industrie hat zum Beispiel die Möglichkeit, eine intelligente Leckortung mit IoT-Sensoren zu installieren.

    Zum einen messen die Sensoren in der Umgebung von Tanks oder Rohren Feuchtigkeit und senden einen Leck-Alarm an das System. Zum anderen schließen sich mechanische Aktoren in den Rohren selbst, sollte ein Leck entstehen. Diese Methoden schonen nicht nur die Wasserressourcen, sondern verhindern auch kostspielige Schäden.

  • Füllstandsmessungen
    Heute, morgen oder in einer Woche? Unregelmäßig auszuleerende Behälter wie Altkleidercontainer sind ein Rätsel für Kommunen. Häufig stimmen die Zyklen für die Leerung nicht mit der Realität überein. Mitarbeitende der Stadtreinigung fahren zu den Containern, obwohl sie noch gar nicht voll sind – oder aber stehen vor überquellenden Behältern.

    Füllstandsmessungen mit Sensoren können bei diesem Beispiel, aber auch bei vielen industriellen Anwendungen in Tanks oder Silos, dafür sorgen, dass Verantwortliche ein reales Bild über den Zustand der Anlagen bekommen. So werden sie genau im richtigen Moment aktiv und sparen dadurch Ressourcen.

  • OCR-Zählerablesung
    Bei der Berechnung ihrer Kohlenstoffemissionen sind viele Unternehmen von ihren Versorgern abhängig. Deren Energierechnungen dienen als Basis für die Analysen, sind aber weder in Echtzeit verfügbar noch besonders genau. Statt teure impulsgesteuerte Ablesegeräte an ihren Stromzählern nachzurüsten, die außerdem die Genehmigung der Versorgungsunternehmen benötigen, können Firmen OCR (Optical Character Recognition)-Technologie einsetzen.

    Eine auf den Zähler montierte Kamera zeichnet nicht nur die aktuellen Werte auf, sondern sendet die Daten auch an das System und ermöglicht so Echtzeit-Einblicke in die CO2-Bilanz. Diese Lösung ist eine erschwingliche Alternative zu einer Komplettumrüstung mit IoT-fähigen Stromzählern.

  • Vorausschauende Wartung
    Starre Wartungsintervalle für HLKK (Heizungs-, Lüftungs- Klima- und Kältetechnik)-Anlagen gehören mit IoT der Vergangenheit an. Stattdessen messen Sensoren Vibrationen, Geräusche oder Feuchtigkeit, erkennen abnormale Werte und schlagen Alarm.

    Probleme wie verschmutzte Filter oder ein beschädigter Ventilatorflügel können die Verantwortlichen also beheben, bevor das System ausfällt. Der Einsatz von IoT-Technologie garantiert hier, dass HLKK-Anlagen optimal und somit klimaeffizient funktionieren, und verhindert Stillstand und Ausfälle.

Eine vernetzte IoT-Welt mit smarten Geräten entsteht allerdings nicht allein durch die Installation von Sensoren. Vielmehr müssen Unternehmen dafür sorgen, dass die gemessenen Daten auch am Ort der Auswertung und Analyse ankommen, ganz gleich ob Cloud, Edge Computing, Plattform oder sonstige unternehmenseigene Systeme. Datenübertragung, Konnektivität und Integration sind die größten Herausforderungen beim Einsatz von IoT-Technologien und sollten nicht unterschätzt werden.

„Die neuesten Entwicklungen im IoT haben großes Potenzial, Unternehmen bei ihrem Streben nach Nachhaltigkeit zu unterstützen. Aber damit IoT-Projekte auch nach dem Proof of Concept Realität werden, sollten sich Unternehmen bewusst machen, wie komplex eine digitale Fabrik ist“, betont Marcus Giehrl, Practice Director Innovations and Smart Technologies bei NTT.

„Zusammen mit einem Integrationspartner sollten im Vorfeld alle Schwierigkeiten genau analysiert werden. Neben Voraussetzungen wie der Stromversorgung für Sensoren und vernetzter Technik oder vorhandenen Funknetzwerken sollten die Verantwortlichen auch definieren, welche Handlungen sie schließlich aus den Daten ableiten möchten. Erst durch eine umfassende Analyse und damit verbundene Aktionen entsteht operative Exzellenz im Sinne der Nachhaltigkeit.“

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