Die stetig wachsenden Datenmengen und der zunehmende Einsatz innovativer Technologien und künstlicher Intelligenzen führen zu einem steigenden Bedarf an Rechenzentrumsleistung. Dies hat zur Folge, dass die Betreiber vor einigen Herausforderungen gestellt werden. Insbesondere die Einschränkung des Energieverbrauchs, Nachhaltigkeit sowie Regularien werden die Rechenzentrumsbranche 2024 beschäftigen.

Neue Technologien wie beispielsweise generative KI und das ungebremste Datenwachstum führen dazu, dass der Bedarf an Rechenzentren immer weiter steigt. Damit gehen aber auch neue Herausforderungen einher. Eaton zeigt drei der wichtigsten Entwicklungen auf, die die Branche 2024 beschäftigen.

1. Einschränkungen des Energieverbrauchs
In vielen Ländern gibt es inzwischen Beschränkungen für den Anschluss neuer großer Lasten an das Netz. Es wird immer schwieriger, Genehmigungen für den Bau oder die Erweiterung von Rechenzentren zu erhalten, was die Frage aufwirft, wo diese angesiedelt werden sollen. Bislang waren die konventionellen Knotenpunkte für Rechenzentren Großstädte wie Frankfurt, London, Amsterdam, Paris und Dublin.

Dies ist entweder auf die Präsenz von Unternehmenszentralen oder auf die natürlichen wirtschaftlichen Vorteile zurückzuführen, die sich aus der Nähe zu den Kunden und einer robusten Telekommunikationsanbindung ergeben. Der Trend geht nun jedoch dahin, sich von diesen traditionellen Zentren zu entfernen und Rechenzentren auch in kleineren Städten und in Ländern anzusiedeln, wo die Energiebeschränkungen weniger problematisch und entsprechende Genehmigungen leichter zu erhalten sind.

Ein Nachteil dabei ist der mögliche Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Nichtsdestotrotz ist zu erwarten, dass sich dieser Trend im Jahr 2024 fortsetzen wird, wenn Städte, die bisher als Rechenzentrumscluster weniger bekannt gewesen sind, wie Warschau, Wien, Istanbul, Nairobi, Lagos und Dubai auf dem Radar erscheinen, um Energiebeschränkungen zu vermeiden.

2. Nachhaltigkeit bleibt Priorität
In der digitalen Welt nehmen Rechenzentren eine zentrale Rolle ein und werden im Alltag immer sichtbarer. Damit wachsen auch die Anforderungen an ihre Umwelt-verträglichkeit. Nachhaltigkeitsziele werden 2024 weiterhin priorisiert werden und die Rechenzentrumsbranche wird von Gesetzgebern genau beobachtet werden, um sicherzustellen, dass sie Fortschritte macht

Das Gleichgewicht zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit wird zweifellos eine Herausforderung sein, aber auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft müssen Betreiber von Rechenzentren innovative Strategien anwenden, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Energieeffizienz wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Im laufenden Jahr und auch zukünftig wird es darum gehen, mit weniger Energie mehr Leistung zu erzielen

Der Schwerpunkt im Emissionsbereich wird zunehmend auf den so genannten „Scope-3-Emissionen“ nach dem Greenhouse Gas Protocol liegen. Derzeit konzentriert sich ein Großteil des Marktes auf Scope 1 und 2, zu denen unter anderem die Effizienz des Strom- und Wasserverbrauchs gehören.

Bei Scope 3 hingegen wird ein Rechenzentrum unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet. Dabei kommt Software zum Einsatz, die Aspekte wie Verfügbarkeit, Skalierbarkeit, Flexibilität und wirtschaftliche Effizienz für eine möglichst umfassende und detaillierte Nachhaltigkeitsberichterstattung berücksichtigt.

Das gesteigerte Umweltbewusstsein in der Branche wird zu einigen Neuerungen führen. Es ist zu erwarten, dass der Ersatz von Dieselgeneratoren, Batteriespeichersysteme, Vor-Ort-Stromerzeugung, fortschrittliche Kühlung und andere Technologien in den Mittelpunkt rücken werden.

Auch die Frage, wie Rechenzentren mit dem Stromnetz zusammenarbeiten können, wird immer wichtiger werden. Netzinteraktive Rechenzentren, die Regelleistung für Netzbetreiber bereitstellen können, werden 2024 für viele Betreiber eine interessante Option werden.

3. Neue Regularien
Es überrascht nicht, dass die Rechenzentrumsbranche die Aufmerksamkeit der Regulierungsbehörden auf sich gezogen hat, die das Ziel der Vereinten Nationen, bis 2050 CO2-neutral zu sein, erreichen sollen. Die EU überarbeitet aktuell einige ihrer wichtigsten Richtlinien, darunter ist auch die Neufassung der Energieeffizienz-Richtlinie.

Die überarbeitete Richtlinie, die im September 2023 veröffentlicht wurde, verpflichtet die EU-Mitgliedstaaten, die Energieeffizienz von Rechenzentren zu überwachen, und sieht vor, dass in einer Datenbank auf EU-Ebene Informationen über die Energieeffizienz und den Wasserverbrauch von Rechenzentren gesammelt und veröffentlicht werden.

Die Europäische Kommission hat zudem eine Studie über die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Rechenzentren in Auftrag gegeben, was bedeutet, dass die Rechenzentrumsbranche darauf vorbereitet sein sollte, dass die politischen Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden eine strengere Haltung einnehmen werden.

Die Botschaft an die Branche muss lauten, dass es besser ist, jetzt in Erwartung strengerer Vorschriften zu handeln, als später zu reagieren. Wenn die Branche ihre Verantwortung selbst in die Hand nimmt, wird sie davon profitieren – in Bezug auf ihren Ruf und wahrscheinlich auch in finanzieller Hinsicht durch geringere Betriebskosten.

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