Die IT-Sicherheit wird zunehmend komplexer. Unternehmen müssen eine wachsende Zahl an Bedrohungen abwehren, hybride Arbeitsmodelle absichern und Cloud-Dienste nahtlos in ihre Infrastruktur integrieren. Dabei steigt der Verwaltungsaufwand, weil isolierte Sicherheitslösungen nicht immer optimal zusammenarbeiten. In diesem Spannungsfeld wird Secure Access Service Edge (SASE) zurzeit als revolutionäre Architektur gehandelt.

Von Mareen Dose, Pre-Sales Consultant bei indevis.

SASE führt die Sicherheit und Netzwerk in einer einheitlichen, cloudbasierten Plattform zusammen. Doch hält das Konzept, was es verspricht, oder steckt dahinter nur ein weiteres Schlagwort der IT-Branche?

Zwischen Hype und Realität: Wo liegen die Herausforderungen?
Anders als es Marketingversprechen suggerieren, ist die Technologie kein einfach zu implementierendes Plug-and-Play-System. Eine erfolgreiche Einführung erfordert eine strategische Planung, die bestehende IT-Architekturen, Sicherheitsanforderungen und Integrationsmöglichkeiten berücksichtigt.

Eine der größten Herausforderungen ist die Kompatibilität mit vorhandenen Systemen. Denn die in den letzten Jahren getätigten Investitionen im Bereich der IT-Sicherheit will niemand einfach über Bord werfen. Zwar bieten SASE-Anbieter umfangreiche Schnittstellen für eine nahtlose Integration. Trotzdem bleibt ein hohes Maß an Planung und technischer Expertise nötig, damit der Übergang gelingt.

Praxischeck: Wer profitiert wirklich von SASE?
Besonders für Unternehmen mit einer verteilten IT-Infrastruktur, vielen Remote-Mitarbeitern und einem hohen Cloud-Nutzungsgrad kann SASE einen erheblichen Mehrwert bieten. Die zentrale Verwaltung ermöglicht es, Sicherheitsrichtlinien weltweit auszurollen und konsistente Sicherheitsstandards über verschiedene Standorte hinweg zu gewährleisten.

Unternehmen profitieren von einer verbesserten Netzwerkperformance, da Datenströme effizienter gesteuert werden und Zugriffe nicht mehr über Rechenzentren umgeleitet werden müssen. Auch für Organisationen, die auf Zero-Trust-Prinzipien setzen, kann SASE eine sinnvolle Ergänzung sein.

Die Technologie ermöglicht eine präzise Steuerung von Zugriffsrechten auf Basis der Identität und des Kontextes der Nutzer. Dies verbessert nicht nur die Sicherheit von Remote-Zugriffen, sondern reduziert auch das Risiko von unautorisierten Zugriffen auf sensible Daten.

Roadmap für die optimale Integration:
Wer SASE also erfolgreich implementieren möchte, folgt am besten einem strukturierten Ansatz mit diesen fünf Maßnahmen:

  1. Bestehende IT-Landschaft analysieren: Ziel ist es, die größten Schwachstellen zu identifizieren, vorhandene Sicherheitslösungen auf den Prüfstand zu stellen und die Integration strategisch zu planen.

  2. Klare Ziele definieren: Unternehmen sollten ihre Hauptanliegen identifizieren und die SASE-Ziele entsprechend priorisieren – zum Beispiel: Sicherheitsrisiken für Remote-Zugriffe reduzieren oder Cloud-Performance optimieren.

  3. Den richtigen Anbieter wählen: Ein sorgfältiger Vergleich verschiedener SASE-Lösungen hilft, die beste Option für die individuellen Anforderungen zu finden. Dabei lohnt es sich, Funktionen und Integrationsmöglichkeiten zu prüfen.

  4. Schrittweise Implementierung: IT-Teams können Expertise mit der neuen Technologie graduell aufbauen und Prozesse optimieren. Außerdem bleibt der Betrieb aufrecht.

  5. Kontinuierliches Monitoring: Wer die Netzwerkleistung, Sicherheitsmetriken und das Benutzerverhalten regelmäßig überwacht, kann die SASE-Plattform an sich ändernde Anforderungen anpassen.

Wie entwickelt sich SASE weiter?
SASE befindet sich in einer kontinuierlichen Weiterentwicklung, um aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der IT-Sicherheit noch besser gerecht zu werden. Ein zentraler Trend ist die verstärkte Integration von Digital Experience Monitoring (DEM), das Unternehmen hilft, Netzwerk- und Performance-Engpässe frühzeitig zu erkennen und die Benutzererfahrung zu optimieren. Auch im Bereich IoT-Sicherheit werden neue Funktionen entwickelt, um die wachsende Anzahl vernetzter Geräte besser zu identifizieren, zu segmentieren und zu schützen.

Fazit: Weniger Komplexität, mehr Kontrolle – aber kein Selbstläufer
SASE hat das Potenzial, die IT-Sicherheit eines Unternehmens zu verändern. Eine cloudbasierte Architektur vereinfacht den Betrieb, reduziert Hardware-Abhängigkeiten und schafft eine zentrale Steuerungsebene für Sicherheitsrichtlinien. Unternehmen profitieren von einer einheitlichen Plattform, die Transparenz, Kontrolle und Sicherheit bietet. Eine erfolgreiche Implementierung erfordert jedoch auch eine sorgfältige Strategie und enge Zusammenarbeit zwischen internen IT-Teams, Sicherheitsverantwortlichen und externen Partnern. Nur dann wird SASE zu einer tragfähigen Sicherheitslösung – und nicht zu einem weiteren ungenutzten IT-Trend.

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