Der diesjährige Bericht zeigt einen deutlichen Anstieg der Phishing-Angriffe um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei Einzel- und Großhandelsunternehmen die Hauptlast des Anstiegs zu tragen hatten. Zudem zeigt der Bericht eine zunehmende Abhängigkeit von Phishing-as-a-Service-Methoden und neue Angriffswege in Form von SMS-Phishing.

Der ThreatLabz Phishing Report 2022 verdeutlicht einmal mehr, dass bekannte Markennamen oder aktuelle Ereignisse als Köder eingesetzt werden. Zu den Top Phishing-Zielen im Jahr 2021 gehörten Tools für Produktivität, illegale Streaming-Seiten, Shopping-Seiten, Social-Media-Plattformen, Finanzinstitute und Logistikdienstleistungen.

Ein globales Problem
Im Jahr 2021 waren die USA mit über 60 Prozent aller von der Zscaler Security Cloud blockierten Phishing-Angriffe das am häufigsten angegriffene Land weltweit. Es folgen Singapur, Deutschland, die Niederlande und Großbritannien.

Nicht in allen Ländern wurden Phishing-Angriffe in gleichem Maße beobachtet. In den Niederlanden ging die Zahl der Phishing-Angriffe um 38 Prozent zurück, was möglicherweise auf eine kürzlich verabschiedete Gesetzgebung mit erhöhten Strafen für Online-Betrug zurückzuführen ist.

Die Phishing-Angriffe waren nicht gleichmäßig auf die verschiedenen Branchen verteilt. Einzel- und Großhandelsunternehmen verzeichneten den deutlichsten Anstieg der Phishing-Versuche um mehr als 400 Prozent. Es folgten der Finanz- und der öffentliche Sektor, in denen die Angriffe im Durchschnitt um über 100 Prozent zunahmen.

Einige Branchen erlebten im vergangenen Jahr jedoch auch einen Rückgang von Phishing-Angriffen. Attacken im Gesundheitswesen nahmen um 59 Prozent ab und in der Dienstleistungsbranche um 33 Prozent.

Phishing-as-a-Service – die wachsende Bedrohung
Während Phishing seit langem eine der häufigsten Taktiken von Cyber-Angriffen ist, bei der hochentwickelte Methoden eingesetzt werden, erhalten auch zunehmend nichttechnische Malware-Akteure Zugang zu den notwendigen Tools. Im Untergrund wächst der Marktplatz zum Vertrieb von Rahmenwerken für Angriffe und Dienstleistungen.

Durch den Verkauf oder die Vermietung von vorgefertigten Phishing-Tools und -Dienstleistungen im Dark Web erleichtern Kriminelle die Verbreitung von Phishing-Betrügereien im großen Stil und erhöhen damit die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Anstiegs von Phishing-Aktivitäten.

Phishing-Angriffe abwehren
Nach Angaben des Zscaler ThreatLabz-Research Teams erhält ein durchschnittliches Unternehmen täglich Dutzende von Phishing-E-Mails. Deshalb sollten Mitarbeiter auf allen Ebenen in der Erkennung der gängigsten Phishing-Taktiken geschult sein.

Auch wenn es unmöglich ist, das Risiko von Phishing-Angriffen vollständig zu eliminieren, kann ein effektives Sicherheitsmanagement verhindern, dass geschäftskritische Informationen in die Hände von Hackern fallen. Die folgenden Maßnahmen können zum Eindämmen der Gefahr beitragen:

  • Verständnis entwickeln rund um die von Phishing ausgehenden Risiken, um fundierte Entscheidungen über Richtlinien und Technologien zu treffen
  • Einsatz automatisierter Tools und Intelligenz als Werkzeug zur Reduktion von Phishing-Vorfällen
  • Schulungen zur Stärkung des Sicherheitsbewusstseins und zum Reporten verdächtiger Vorgänge durch Mitarbeiter
  • Simulieren von Phishing-Angriffen, um Lücken in den Sicherheitsrichtlinien und -verfahren zu erkennen
  • Evaluierung der Sicherheitsinfrastruktur, um die neuesten Forschungs- und Systemfunktionen einsetzen zu können

„Phishing-Angriffe treffen Unternehmen und Verbraucher mit alarmierender Häufigkeit, Komplexität und Tragweite und die Zunahme von Phishing-as-a-Service macht es auch für weniger versierte Akteure einfacher denn je, erfolgreiche Angriffe zu starten. Unsere jährliche Studie zeigt, dass Phishing immer häufiger als Ausgangspunkt eingesetzt wird, um Ransomware zu verbreiten oder sensible Daten zu stehlen“, erklärt Deepen Desai, CISO und VP of Security Research and Operations bei Zscaler:

„Um sich gegen moderne Phishing-Angriffe zu schützen, müssen Unternehmen eine mehrgleisige Verteidigungsstrategie einsetzen, die in einer Cloud-nativen Zero-Trust-Plattform verankert ist. Vollständige SSL-Inspektion mit KI- und Machine Learning-gestützter Erkennung tragen dazu bei, um die raffiniertesten Phishing-Versuche und Phishing-Kits zu stoppen.“

„Das Verhindern von lateralem Ausbreiten im Netzwerk und integrierte Täuschung von Angreifern helfen den Aktionsradius von gekaperten Benutzern einzuschränken. Außerdem können Kontrollen zum Blockieren neu registrierter Domains und die Einführung einer Inline-DLP-Lösung zum Schutz von Datendiebstahl beitragen.“

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