Trend Micro veröffentlicht seine Cyber-Sicherheitsvorhersagen für 2023. Laut den Sicherheitsforschern von Trend Micro stellen insbesondere VPNs (Virtual Private Networks) ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle dar. Denn mit dem Breach einer einzigen Lösung können so gleich mehrere Unternehmensnetzwerke angegriffen werden. Auch Heimgeräte wie Router stehen als leichtes Angriffsopfer im Visier.

Zusätzlich zur Bedrohung für hybride Arbeitskräfte nennt die Studie Future/Tense: Trend Micro Security Predictions for 2023 mehrere Trends, die IT-Sicherheitsverantwortliche im Jahr 2023 besonders beachten sollten:

  • Eine wachsende Bedrohung geht von Supply-Chain-Angriffen auf Managed Service Provider (MSPs) aus. Über diese verschaffen Bedrohungsakteure sich Zugang zu einer größeren Anzahl von Kunden und können so die Durchschlagskraft von Ransomware, Datendiebstahl und anderen Angriffsarten weiter steigern.

  • „Living off the Cloud“-Techniken stellen für cyberkriminelle Gruppierungen, die es auf Cloud-Infrastrukturen abgesehen haben, eine Möglichkeit dar, sich vor konventionellen Sicherheitslösungen zu verstecken. So kann beispielsweise eine bestehende Backup-Lösung dazu zweckentfremdet werden, gestohlene Daten auf einem anderen Speicherort in der Cloud der Angreifer abzulegen.

  • Auch vernetzte Fahrzeuge werden 2023 verstärkt zum Ziel von Cyberangriffen werden. Dies geschieht beispielsweise via Cloud-APIs, die zwischen den fest verbauten SIMs im Fahrzeug (eSIMs) und den Anwendungsservern im Backend liegen. In einem Worst-Case-Szenario (wie dem erfolgreichen Hacking der Tesla-API Anfang 2022) verschafft ein erfolgreicher Cyberangriff den Bedrohungsakteuren Zugang zum kompletten Fahrzeug. Auch Malware, die in Open-Source-Repositories lauert, stellt eine Gefahr für vernetzte Fahrzeuge und die Automobilbranche dar.

  • Ransomware-as-a-Service (RaaS)-Gruppierungen werden ihr Geschäftsmodell neu überdenken, wenn die Durchschlagskraft von Double-Extortion-Angriffen nachlässt. Die Sicherheitsvorhersagen gehen davon aus, dass ein Teil der Akteure sich zukünftig auf die Cloud konzentrieren wird, während ein anderer Teil Ransomware ganz den Rücken zukehrt, um über andere Formen der Erpressung, wie beispielsweise Datendiebstahl, an Geld zu kommen.

  • Social-Engineering-Angriffe werden durch Business Email Compromise (BEC)-as-a-Service und die zunehmende Nutzung von Deepfakes noch erfolgreicher.

Trend Micro empfiehlt Unternehmen, Bedrohungen im Jahr 2023 mit folgenden Maßnahmen zu begegnen:

  • Eine Zero-Trust-Strategie, die auf dem Mantra „never trust, always verify“ basiert, kann den Schaden minimieren, ohne die Produktivität der Benutzer zu beeinträchtigen.

  • Schulungen und die umfassende Sensibilisierung von Mitarbeitern verwandeln ein schwaches Glied in der Sicherheitskette in eine effektive Verteidigungslinie.

  • Die Konsolidierung auf eine einheitliche Sicherheitsplattform für die Überwachung der gesamten Angriffobersfläche sowie Detection & Response verbessert die Fähigkeit eines Unternehmens, verdächtige Aktivitäten in seinen Netzen zu erkennen, reduziert die Belastung der Sicherheitsteams und erhält so ihre Leistungsfähigkeit aufrecht.

  • Stresstests für IT-Infrastrukturen können die Verteidigungsfähigkeiten verbessern – insbesondere dort, wo ein Perimeter-Gateway bereits durchbrochen wurde.

  • Eine Software Bill of Materials (SBOM) für jede Anwendung verbessert das Schwachstellenmanagement. Auf diese Weise haben Unternehmen einen Überblick über den gesamten Code, unabhängig davon, ob er intern entwickelt, von kommerziellen Anbietern gekauft oder aus Drittquellen bezogen wurde. 

„Auch mit dem Rückgang der Corona-Pandemie wird die Arbeit im Homeoffice weiter Teil unseres Arbeitslebens bleiben. Das bedeutet, dass sich Bedrohungsakteure im Jahr 2023 erneut auf ungepatchte VPNs, vernetzte, Homeoffice-Geräte und Backend-Cloud-Infrastrukturen konzentrieren werden“, so Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro.

„Mit der Entlastung ihrer Sicherheitsteams, einem umfassenden Überblick über ihre Angriffsfläche sowie der Konsolidierung von Detection & Response in einer umfassenden Plattform können Unternehmen jedoch gegensteuern.“

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