Trend Micro veröffentlicht eine neue Studie, aus der hervorgeht, dass Unternehmen planen, ihre Budgets für IT-Security im Jahr 2023 zu erhöhen. Gleichzeitig zeigt sich bei Entscheidungsträgern jedoch ein uneinheitliches Bild, welche Bedeutung sie der Cybersicherheit für ihr Unternehmen zuschreiben.

Nahezu zwei Drittel (63 Prozent) der befragten deutschen Unternehmen geben an, mit höheren Investitionen in die IT-Security für das Jahr 2023 zu planen. Die Studie zeigt jedoch auch kritische Verständnislücken der Führungsebene zur Bedeutung der Cybersecurity für andere Unternehmensbereiche auf. So sagt die Hälfte der Befragten (56 Prozent), IT-Sicherheit sei ein notwendiger Kostenfaktor, trage aber nicht zur Umsatzgenerierung bei.

Ein ähnlich hoher Anteil der Befragten (55 Prozent) argumentiert, ihr Wert beschränke sich darauf, Angriffe oder Bedrohungen abzuwehren. Fast die Hälfte (45 Prozent) sieht die IT-Security sogar eher als Hindernis, denn als Business Enabler an. Das negative Verständnis der deutschen Führungsebene für Cybersecurity fällt im globalen Vergleich deutlich auf. Weltweit sehen lediglich 38 Prozent die Cybersecurity als „Verhinderer“ an.

Andererseits sind 87 Prozent der befragten deutschen Unternehmen besorgt, dass mangelnde Cybersecurity die Gewinnung von Neukunden beeinträchtigen könnte. 15 Prozent) geben sogar zu, dass dies bereits der Fall ist. Ein Anteil von 81 Prozent räumt außerdem ein, dass sie bei Verhandlungen mit potenziellen Kunden und Lieferanten nach ihrem IT-Security-Niveau gefragt werden. Diese Anfragen nehmen nach Angaben von 72 Prozent der Befragten sogar zu.

47 Prozent sehen außerdem einen starken oder sehr starken Zusammenhang zwischen IT-Sicherheit und Neukundengeschäft bzw. Kundenzufriedenheit, während dieser Wert weltweit sogar bei 57 Prozent der Fall liegt. Diese Ergebnisse verdeutlichen den wachsenden Druck von außen, mit dem Entscheidungsträger konfrontiert sind.

In Deutschland trägt dazu sicherlich die steigende Bedeutung von IT-Sicherheit in der Lieferkette bei, der durch zahlreiche Compliance-Vorschriften Rechnung getragen werden muss. Laut BSI sind Angriffe auf die IT-Supply-Chain eine der Top-3-Bedrohungen in der Wirtschaft.

Verständnislücken finden sich auch, wenn es um die Bedeutung geht, welche die IT-Sicherheit für die Mitarbeiterbindung hat. Fast drei Viertel (69 Prozent) der Befragten geben an, die Möglichkeit von überall aus zu arbeiten sei im Kampf um Fachkräfte entscheidend geworden.

Allerdings versteht nur etwa ein Drittel den starken Zusammenhang zwischen Cybersecurity und Mitarbeiterbindung (34 Prozent) oder der Anwerbung neuer Talente (32 Prozent). Insbesondere bei Letzterem zeigt sich ein deutlicher Abfall zum weltweiten Ergebnis, wo immerhin 43 Prozent diesen Zusammenhang herstellen.

Vor dem Hintergrund, dass die Führungsebene die Auswirkungen von Cybersecurity auf die Arbeitserfahrung der Mitarbeiter durchaus erkannt hat, überraschen weitere Ergebnisse:

  • 76 Prozent der Befragten geben an, die derzeitigen Sicherheitsrichtlinien beeinträchtigten die Arbeit von Remote-Mitarbeitern. Dazu gehören Zugriffsprobleme auf Netzwerke und Informationen, was wiederum ein langsameres Arbeitstempo zur Folge hat.

  • 41 Prozent kritisieren, die derzeitigen Sicherheitsrichtlinien schränkten die Möglichkeiten der Mitarbeiter ein, von überall aus zu arbeiten.

  • 47 Prozent ergänzen, die derzeitigen Richtlinien schränkten die Auswahl der Geräte und Plattformen ein, die die Mitarbeiter nutzen können.

„Möchten Unternehmen den größtmöglichen Nutzen aus ihren Security-Investitionen ziehen, sollten die Führungskräfte ihre Sichtweise auf die Cybersecurity verändern und mehr darüber nachdenken, wie sie das Geschäft positiv beeinflussen kann,“ erklärt Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro.

„Unsere Studie zeigt, dass Cybersecurity ein entscheidender Faktor ist, wenn es darum geht, neue Kunden und Mitarbeiter zu gewinnen. In einer Zeit, in der jeder Euro zählt, ist es beunruhigend zu sehen, dass sich das Klischee von IT-Sicherheit als „Verhinderer“ selbst auf höchster Ebene hartnäckig hält.“

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