Obwohl die Idee von Unified Communication & Collaboration – also der Konsolidierung sämtlicher Kommunikationskanäle in einer einzigen Plattform – seit Jahren als Leitbild der Unternehmenskommunikation gilt, ist die Umsetzung nach wie vor weit entfernt von der Vision. In der Praxis koexistieren oft unzählige getrennte Systeme und nur ein kleiner Prozentsatz der Organisationen scheint es bislang geschafft zu haben, UCC systemisch zu implementieren. 

Vielerorts werden beispielsweise moderne IP-Telefonanlagen – ob in der Cloud oder lokal betrieben – weiterhin getrennt von E-Mail-Infrastrukturen oder Kollaborationstools verwaltet. Instant Messaging läuft in vielen Betrieben auf separaten Plattformen, die nicht oder nur rudimentär mit der Telefonie verknüpft sind. Damit bleibt der zentrale Anspruch, nämlich die Integration der Kommunikation auf einer einheitlichen Plattform, für die meisten Firmen ein Zukunftsentwurf.

Dies bestätigen auch aktuelle Marktanalysen. So wird der europäische Markt für Unified Communication & Collaboration derzeit auf rund 49 Milliarden US-Dollar geschätzt und weist eine jährliche Wachstumsrate von rund 18 % bis 2030 auf (Quelle: Grand View Research, Europe Unified Communications & Collaboration Market Report 2024).

In Westeuropa haben zwar mehr als 65 % der Unternehmen zumindest teilweise cloudbasierte Kommunikationstools eingeführt, doch nur rund 49 % verfolgen eine konsequente Mobile-first-Strategie (Quelle: Global Growth Insights, Unified Communications and Collaborations Market Growth 2033).

Das wiederum bedeutet, dass Kommunikationslösungen zunehmend für die Nutzung auf Smartphones, Tablets oder Laptops optimiert werden, stellt aber andererseits keineswegs eine echte kanalübergreifende Integration dar.

In vielen Fällen laufen weiterhin parallele Systeme nebeneinander, die lediglich auf mobilen Endgeräten nutzbar sind, ohne dass Telefonie, Chat, Video, E-Mail und Werkzeuge für die Zusammenarbeit tatsächlich miteinander verzahnt wären. Das Interesse an UCC ist also hoch, die Realität bleibt jedoch fragmentiert.

Unterschätzte Stolpersteine
Ein wesentlicher Grund dafür, dass die Realität hinter den Erwartungen bleibt, liegt sicher in der Komplexität, die mit der Einführung solcher Plattformen einhergeht. Während die Theorie verspricht, durch eine einheitliche Lösung sämtliche Kommunikationskanäle effizient zu bündeln, bedeutet die praktische Umsetzung für Unternehmen häufig einen tiefen Eingriff in bestehende und funktionierende Strukturen und Arbeitsprozesse.

Systeme müssen konsolidiert, Mitarbeitende geschult, Prozesse angepasst und Compliance-Fragen geklärt werden. Gerade in Europa spielt auch die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung eine zentrale Rolle. Und die Integration von Sprach-, Video- und Chat-Daten in eine einzige Cloud-basierte Plattform wirft rechtliche wie organisatorische Fragen auf.

Für viele Firmen bedeutet das einen enormen zeitlichen und technischen Aufwand. Dieser wird daher meistens gescheut, zumal sich die vermeintlichen Effizienzgewinne häufig nicht sofort, sondern erst nach Monaten oder Jahren einstellen.

Ein weiterer Punkt ist die Kostenfrage. Moderne UC-Plattformen, die Sprachkommunikation, Chat, Videokonferenzen und Kollaborationsfunktionen in einer Lösung vereinen, sind nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im Betrieb kostenintensiv. Lizenzen, laufende Gebühren, aufwendige Schulungsprogramme und die notwendige Anpassung der IT-Landschaft bedeuten eine nicht unerhebliche Investition.

Viele Unternehmen kommen deshalb zu dem Schluss, dass eine fragmentierte Lösung, in der unter anderem die IP-Telefonie getrennt von bestehenden E-Mail- und Kollaborationstools betrieben wird, betriebswirtschaftlich effizienter ist.

Tatsächlich belegen Studien, dass durch moderne IP-Telefonieplattformen – sei es in der Cloud oder als On-Premise-Lösung – bis zu 30 bis 40 % Einsparungen im Vergleich zu klassischen Telefonsystemen erzielt werden können (Quelle: Verified Market Research, Europe IP Telephony and UCaaS Market 2024).

Diese Zahlen verdeutlichen, dass eine robuste Sprachlösung nicht nur kostengünstig, sondern auch zukunftssicher sein kann, ohne dass dafür die Komplexität einer vollumfänglichen UCC-Plattform in Anspruch genommen werden muss. Hinzu kommt, dass viele der Funktionen, die die Unified-Communication-Lösung theoretisch verspricht, längst über spezialisierte Tools verfügbar sind.

E-Mail bleibt in den etablierten Systemen wie Microsoft Exchange oder Google Workspace, während Chat und Kollaboration über Anwendungen wie Slack, Microsoft Teams oder Zoom organisiert werden. Diese Lösungen haben eine so starke Verbreitung, dass sie faktisch zum Standard geworden sind.

Ein Wechsel auf eine monolithische UCC-Plattform würde in vielen Fällen nicht nur unnötige Doppelstrukturen schaffen, sondern auch zusätzliche Kosten verursachen, ohne die Kommunikationsqualität tatsächlich zu verbessern. Gerade auf der Ebene der Sprachkommunikation zeigen Unternehmen immer wieder, dass die Verlässlichkeit und die Stabilität spezialisierter IP-Lösungen den komplexen Integrationsversuchen einer umfassenden UCC-Lösung überlegen sind.

Sprache bleibt ein Herzstück in der Kommunikation
In der Tat ist der praktische Nutzen monolithischer UCC-Plattformen für viele Unternehmen nach wie vor begrenzt, da die zentralen Kommunikationsbedürfnisse nach wie vor über die Sprachkommunikation abgedeckt werden. Sprache bleibt das wichtigste Medium im geschäftlichen Alltag, insbesondere in Situationen, in denen es auf Präzision, persönliche Ansprache sowie unmittelbare Reaktion und Verständlichkeit ankommt.

Moderne IP-Telefone und IP-Telefonanlagen bieten dabei längst jene Funktionen, die für effiziente Arbeitsabläufe erforderlich sind: HD-Audio für klare Sprachqualität, die nahtlose Integration in bestehende IT-Systeme, die Unterstützung für Remote-Arbeitsmodelle und die Kompatibilität mit den gängigen Plattformen. Damit wird deutlich, dass eine vollintegrierte UCC-Plattform aus Sicht zahlreicher Firmen keinen spürbaren Mehrwert gegenüber einer leistungsstarken IP-Telefonie-Infrastruktur liefert.

In diesem Umfeld positioniert sich Snom, der etablierte deutsche Kommunikationsspezialist, mit einer einzigartigen Wertschöpfungskette, die vom eigenen Hardware-Design über eigens entwickelte Firmware bis hin zur zertifizierten Interoperabilität reicht. Snom versteht seine Produkte nicht als einfache Telefone, vielmehr sind es intelligente Endgeräte, die sich nahtlos in bestehende Infrastrukturen integrieren lassen.

Dabei geht es nicht nur um die klassische Sprachkommunikation, sondern auch um die Fähigkeit, moderne Arbeits- und Organisationsmodelle zu unterstützen. Denn Produktivität hängt heute nicht mehr allein von einem festen Büroarbeitsplatz ab, sondern von der Möglichkeit, Ziele unabhängig vom Standort zu erreichen.

Trotz der zunehmenden Digitalisierung bleibt die professionelle Sprachkommunikation essenziell – gerade auch in hybriden Arbeitswelten. In Bereichen wie Lagerhallen, Produktionsstätten, Gießereien oder Krankenhäusern spielen zudem Faktoren wie Robustheit, Sicherheit und Zuverlässigkeit eine zentrale Rolle.

Hier zeigen die professionellen DECT-Endgeräte von Snom ihre Stärken, indem sie nicht nur klassische Telefonie ermöglichen, sondern auch in Systeme für Alarmierung und Lokalisierung oder die Integration von KI-Transkription eingebunden werden können. Durch die hohe Audio-Qualität der Geräte wird gewährleistet, dass Sprachdaten klar und störungsfrei übermittelt werden, was gerade für KI-Anwendungen entscheidend ist.

Es ist also nicht verwunderlich, dass viele IT-Verantwortliche UCC zwar als langfristige Vision betrachten, für die Gegenwart aber auf bewährte Lösungen setzen. Die betriebliche Realität zeigt, dass modulare Architekturen, die IP-Telefonie mit bestehenden Kollaborations- und E-Mail-Systemen kombinieren, in den meisten Fällen die bessere Wahl darstellen.

So bleibt UCC auch im Jahr 2025 für zahlreiche Unternehmen mehr Zukunftsmusik als gelebte Praxis – während moderne IP-basierte Sprachlösungen den entscheidenden Beitrag leisten, um Kommunikation klar, zuverlässig und effizient zu gestalten.

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