Die Krankenkassen treiben die digitale Transformation und Entwicklung von digitalen Lösungen im Gesundheitswesen voran. So haben sich nun die sieben gesetzlichen Krankenkassen AOK Bayern, BARMER, BIG direkt gesund, DAK-Gesundheit, HEK – Hanseatische Krankenkasse, IKK classic und Techniker Krankenkasse zur ARGE eGesundheit Deutschland zusammengeschlossen, um gemeinsam mit Industrieunternehmen ein Leuchtturmprojekt zu starten.

Den Auftrag für die Konzeption einer zentralen Systemumgebung für die elektronischen Verordnungen hat die ARGE an CGI vergeben. Das Unternehmen realisiert in einer Private-Cloud-Umgebung in einem deutschen Rechenzentrum des Partners HLKomm Telekommunikations GmbH aus Leipzig eine eVerordnungs-Lösung für die Vernetzung der Prozessbeteiligten wie Ärzte, Hilfsmittelanbieter und Versicherte, die dadurch komfortabel und sicher auf Daten zugreifen können.

CGI stellt alle erforderlichen Schnittstellen zu PVS (Praxisverwaltungssystemen), eKV (elektronischer Kostenvoranschlag)-Plattformen und Krankenkassen-Apps bereit. Die Datenkommunikation erfolgt immer mit einer End-to-End-Verschlüsselung, wobei nur der Patient den eingesetzten Schlüssel und die Hoheit über seine Daten erhält.

Die Umsetzung des neuen Systems erfolgt konform zum Datenaustauschstandard FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources) und unter Einbezug von bereits vorhandenen Spezifikationen der gematik, der Agentur für Digitale Medizin.

Die fachlich spezialisierten Berater und Entwickler von CGI, die die Prozesse und Spezifikationen im Detail kennen, werden eine Lösungsumgebung konzipieren, die bereits vorhandene Standards aufgreift und notwendige Weiterentwicklungen berücksichtigt. Das Go-Live der elektronischen Verordnung ist im Laufe des ersten Halbjahres 2024 geplant. Die notwendige Einschreibung von Ärzten und Hilfsmittelanbietern in das Projekt beginnt rechtzeitig vorher.

Die umfassende Digitalisierung der Hilfsmittelverordnung wird sowohl den Versicherten als auch den Ärzten und Hilfsmittelanbietern durch die Reduzierung des bürokratischen Aufwands und die Beseitigung papierbasierter Prozesse weitreichende Vorteile bieten.

Die sieben Kassen der ARGE beispielsweise stellen derzeit rund 35 Millionen Papierverordnungen pro Jahr für orthopädische Hilfsmittel aus. Versicherte profitieren durch die elektronische Zuweisung über eine App von einer schnelleren Versorgung vor Ort, wobei auch unnötige Wege vermieden werden.

Für die Hilfsmittelanbieter stehen die Prozessunterstützung und -beschleunigung im Vordergrund – vom Erhalt qualitätsgesicherter Verordnungen über die Annahme oder Ablehnung der Versorgung über die Branchensoftware bis hin zur Abrechnung. Ärzte schließlich erhalten zum Beispiel durch den Verordnungsassistenten im PVS eine bestmögliche Unterstützung bei der Eingabe aller essenziellen Informationen.

„Die fachlich spezialisierten Teams von CGI können auf eine langjährige Erfahrung in der Beratung und Entwicklung von Gesundheitsanwendungen zurückblicken, unter anderem waren sie auch am ersten E-Rezept-Projekt der Krankenkassen beteiligt. Für die ARGE ist CGI ein idealer Partner bei der Umsetzung dieses innovativen Projekts“, betont Michael Martinet, Bereichsleiter Digitales Providermanagement von der DAKGesundheit.

„Gemeinsam mit CGI und anderen Industriepartnern wollen wir die elektronische Verordnung für orthopädische Hilfsmittel schnell auf den Weg bringen. Darüber hinaus verfolgen wir das Ziel, sukzessive weitere Produktgruppen zu integrieren.“

„Für uns hat dieses neue Projekt eindeutig Modellcharakter. Noch nie haben so viele Krankenkassen im Bereich der elektronischen Verordnungen zusammen an einem Strang gezogen, um die Digitalisierung voranzutreiben und in enger Kooperation etwas Innovatives zu schaffen“, erklärt Tobias Leipold, Vice President Health bei CGI.

„Wir werden unsere Expertise und Erfahrungen in der digitalen Transformation und bei der Realisierung von Telematikinfrastrukturen einbringen, um dieses anspruchsvolle Projekt erfolgreich durchzuführen und damit einen neuen Meilenstein in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens zu erreichen.“

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